19.04.2024

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10.04.10 / Zweiter Versuch / Schloss Lyck soll versteigert werden – Deutsche Bieter willkommen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-10 vom 10. April 2010

Zweiter Versuch
Schloss Lyck soll versteigert werden – Deutsche Bieter willkommen

Schloss Lyck soll im zweiten Anlauf doch versteigert werden. Deutsche Investoren sind willkommen. Gegen Bestgebot – darunter versteht die Gemeindeverwaltung neben Geld auch ein tragfähiges Konzept für den Tourismus – sollen die historischen Gebäude mit 760 Quadratmeter Nutzfläche in neue Hände übergehen. 450000 Euro hält die Stadt für einen angemessenen Preis. Die Grundstücke auf der früheren Insel und heutigen Halbinsel im Lycker See sollen auf 99 Jahre verpachtet werden.

Wer hier investiert, tritt ein wirklich historisches Erbe an. Ulrich von Jungingen hatte auf der damaligen Insel zwischen 1398 und 1400 für den Deutschen Orden die erste Wehranlage, eine Kreuzritterburg aus Holz, errichten lassen. Sie brannte bei Kämpfen gegen die Jagiellonen nieder. Das Schloss wurde in Stein wieder errichtet und immer wieder erneuert, während das kleine Lyck zu einer wohlhabenden Stadt heranwuchs. Die heutige Fassung des Schlosses stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zuletzt wurde die Anlage als Gefängnis genutzt; seit 1985 stehen die Gebäude leer.

Beim ersten Versuch, das Lycker Schloss zu versteigern, mussten alle Interessenten letztlich passen: Der Zustand des Anwesens ist wahrlich nicht mehr der beste. Neben Phantasie ist hier vor allem viel Geld notwendig.

Stadtpräsident Tomasz Andrukiewicz will über den Preis und vor allem über die künftige Nutzung mit sich reden lassen. Die Stadt wünscht sich ein Hotel mit allem modernen Komfort – denn gute Hotelzimmer fehlen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Ostpreußenkenner wissen, wie bezaubernd die Lage des Schlosses im Lycker See ist.

Vorschläge oder Angebote erwartet die Verwaltung unter Stadtpräsident Tosmasz Andrukiewicz bis zum 8. Juni 2010 (ul. Pilsudskiego 4, PL-19-300 Elk).        Vs


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