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10.04.10 / Zur Orientierung / Ehemaliger Schulamtsdirektor nennt »Meilensteine der deutschen Geschichte«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-10 vom 10. April 2010

Zur Orientierung
Ehemaliger Schulamtsdirektor nennt »Meilensteine der deutschen Geschichte«

„Bei uns ist es Mode geworden, die Leistungen des deutschen Volkes gering zu schätzen“, klagt Heiner Hofsommer. „Zur deutschen Geschichte gehören die großen Gestalten der mittelalterlichen Kaiserzeit, zur deutschen Geschichte gehört Martin Luther“, so der einstige Lehrer, Schulleiter, Schulamtsdirektor und hessische Landtagsabgeordnete. Er betont, wie wichtig es ist, dass die Deutschen positive Geschichtsbilder haben, die ihnen Orientierung und Kraft geben. Und da Hofsommer ein Mann der Tat ist, gibt er seinen Lesern diese Personen in seinem Buch „Meilensteine der deutschen Geschichte – Ein Leitfaden für die im Geschichtsunterricht ,Zukurzgekommenen‘“ gleich mit an die Hand.

Der Autor beginnt mit der Schrift „Über den Ursprung und die Gebiete der Germanen“ des römischen Historikers Tacitus. Zügig schreitet er voran zur Christianisierung des Frankenreiches und liefert dem Leser nach jedem Themenkomplex eine Zeittafel mit den wichtigsten Daten.

„Infolge der Unfähigkeit der Nachfolger Karls des Großen, die Landesgrenzen zu schützen, bilden sich lokale Gewalten, die die Aufgabe übernehmen. Männer aus alten Grafengeschlechtern mit großem Landbesitz steigen zu Stammesherzögen empor. Daher stehen am Beginn der deutschen Geschichte fünf Stammesherzogtümer: Bayern, Sachsen, Schwaben, Franken und Lothringen als fast selbstständige Gebilde. Sie verhindern eine starke Zentralregierung und legen den Grund für die spätere territoriale Entwicklung des Deutschen Reiches.“

Natürlich muss der Autor bei seinem Schnelldurchgang durch die Geschichte Prioritäten setzen, doch warum er beispielsweise das Jahr 1701 auslässt, verwundert. Wenn nicht als „Meilenstein“, wie sonst will man dann die Selbstkrönung des brandenburgischen Kurfürsten zum Königs in Preußen in Königsberg bezeichnen? Auch wer gegen wen die schlesischen Kriege führte, kann der Leser nur erahnen. Des öfteren setzt der Autor Dinge als bekannt voraus. Dafür stellt er an anderen Stellen Verbindungen her, die für ein besseres Verständnis der historischen Zusammenhänge durchaus hilfreich sind. So schildert er, wie Hitler sich gezielt in eine Linie mit Friedrich dem Großen stellte, um seinen Herrschaftsanspruch zu legitimieren. Das wiederum trug dazu bei, dass nach dem Zweiten Weltkrieg außer dem NS-Regime auch gleich Preußen insgesamt als Werk des Teufels galt.

Hofsommers Prognosen für die Zukunft Deutschlands sind düster, doch aus Sicht des Autors wäre das Schicksal der Deutschen im Falle einer Art geistig-moralischen Wende noch gestaltbar. Zu dieser will Hofsommer mit seinen Ausführungen offenbar beitragen. Bel

Heiner Hofsommer: „Meilensteine der deutschen Geschichte“, Aton, Kamen 2009, broschiert, 133 Seiten, 13,90 Euro


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