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24.04.10 / »Fürstenblut für Bürger vergossen«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-10 vom 24. April 2010

»Fürstenblut für Bürger vergossen«

Leopold von Braunschweig-Wolfenbüttel war ein Menschenfreund, ein Kind der Aufklärung und ein aktiver Freimaurer. Standesdünkel waren dem jüngsten Sohn des Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und dessen Ehefrau Philippine Charlotte von Preußen, einer Schwester Friedrichs des Großen, fremd. Er erhielt seine Erziehung von Aufklärern wie Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Karl Christian Gärtner und Johann Arnold Ebert. Als Begleitung für eine Italienreise gewann er niemand Geringeren als Gotthold Ephraim Lessing.

Der Prinz erfreute sich größter Beliebtheit und sowohl Maria Theresia als auch Friedrich II. bemühten sich um den Eintritt dieses Mannes, für den Braunschweig-Wolfenbüttel zu klein geworden war, in ihre Armee. Er gab seinem preußischen Onkel den Vorzug und übernahm eines seiner Regimenter, das Infanterieregiment Diringshofen in Frankfurt an der Oder.

Der umtriebige Regimentschef nahm seinen Beruf ernst, erfand ein Gewehrschloss, gründete eine Regimentsschule, versuchte aber auch als Mensch unter Menschen Hilfsbedürftigen zu helfen. Besonders lobenswert war der Einsatz seines Regimentes für zivile, gemeinnützige Zwecke. So setzte er seine Männer wiederholt zur Bekämpfung des Oderhochwassers ein. Bei einem dieser Einsätze fand er selber am 27. April 1785 den Tod. Eine Weide am Ufer der Oder brachte seinen Kahn zum Kentern. Sein selbstloser Einsatz fand eine Zusammenfassung in den Worten „Fürstenblut für Bürger vergossen“.   M.R.


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