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01.05.10 / Galerie der Meisterwerke / Germanisches Nationalmuseum ordnete seine Schausammlung neu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-10 vom 01. Mai 2010

Galerie der Meisterwerke
Germanisches Nationalmuseum ordnete seine Schausammlung neu

In Zeiten knapper Kassen überlegt sich so mancher Museumsdirektor, wie er Publikum in sein Haus locken kann. Große Ausstellungen, die immer noch Zugpferde sind, erweisen sich meist als zu kostspielig, als dass man jedes Jahr etwas Neues zeigen könnte. So greift man jetzt vermehrt auf eigene Bestände zurück oder präsentiert die alten Sammlungen in neuem Licht.

Ein hervorragendes Beispiel ist das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. Mit seinen Schätzen wie dem „Erdapfel“ des Martin Behaim, den Kaiserbildern Albrecht Dürers, den großartigen Schöpfungen der deutschen Renaissancekunst von Lucas Cranach, Hans Baldung Grien und Albrecht Altdorfer oder der „Nürnberger Madonna“ stellt es ohnehin viele andere Häuser in den Schatten. Nun sind in Nürnberg diese Schätze der Renaissance, des Barock und der Aufklärung neu geordnet worden. Die Kunst und Kultur des 16. bis 18. Jahrhunderts ist in 33 neu gestalteten Räumen, ausgestattet mit modernster Technik, zu sehen und zu erleben. Die etwa 1000 Kunstwerke wurden aufwendig restauriert und wissenschaftlich untersucht, bevor sie in die neuen Räume einziehen durften. „Mit Blick auf aktuelle Fragestellungen der Forschung verfolgt die Ausstellung einen kulturhistorischen und damit gattungsübergreifenden Ansatz“, so die Verantwortlichen in Nürnberg. „Sie umfasst Werke aus allen Sammlungsbereichen des Museums: Dazu zählen neben Gemälden und Skulpturen auch Glasgemälde, Kunsthandwerk, Möbel, Musikinstrumente, Medaillen, Textilien und Schmuck.“

Die Meisterwerke erscheinen in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext. Im Dialog der Künste werden Themen wie Sammeln und Repräsentieren, Antikenrezeption und Naturstudium lebendig, wie auch die Wechselwirkung von Kunst und Glauben sowie das sich wandelnde Bild vom Menschen. Nicht zuletzt werden auch unsere kulturellen Wurzeln deutlich.    os

Geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 21 Uhr, Eintritt 6/4 Euro. Zur Neuordnung erschien ein Katalog mit Texten zur Schausammlung, 564 Seiten, 650 farbige Abbildungen, 49 Euro im Museum, 65 Euro im Buchhandel.


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