© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-10 vom 01. Mai 2010

Cosima
Oper von Siegfried Matthus in Potsdam

Anfang Mai gastiert das Staatstheater Cottbus im Potsdamer Hans-Otto-Theater mit der Oper „Cosima“ des aus Ostpreußen stammenden Komponisten Siegfried Matthus. Mit von der Partie sind Sänger der Kammeroper, deren künstlerischer Leiter Matthus ist. In dieser Inszenierung von Martin Schüler übernahm Hubert Wild als Gast die Rolle des Königs Ludwig. Der Bariton gehört zu den gestandenen „Rheinsberger Sängerkindern“. Im Jahr 2000 hatte er die Titelpartie in Mozarts „Hochzeit des Figaro“ gesungen. Derzeit ist er am Landestheater Salzburg engagiert.

„Cosima – Opernfragmente von Friedrich Nietzsche über Cosima Wagner, rekonstruiert und durch eine Rahmenhandlung ergänzt von Siegfried Matthus“ – so lautet der vollständige Titel des Werkes, das 2007 in Braunschweig und Gera uraufgeführt wurde.

Es geht um Cosima Wagner, diese außergewöhnliche Frau, und Friedrich Nietzsche, den genialischen Philosophen. Durch eine Oper, die Friedrich Nietzsche in der Jenaer Nervenklinik schreibt, droht höchste Gefahr für Bayreuth. Um sie abzuwenden, schreckt Cosima auch vor Mord nicht zurück. Ihr gelingt das perfekte Verbrechen, denn sie tötet Nietzsche mit Passagen aus Wagners „Parsifal“, die der kranke Denker nicht erträgt. Die Musik der Oper klingt nach Wagner und nach Bizets „Carmen“. Das verwundert kaum, schließlich fand Nietzsche nach dem Bruch mit Wagner in Bizet ein neues Komponisten-Idol.

Die musikalische Leitung hat Marc Niemann übernommen; Regie führt Martin Schüler; das Bühnenbild entwarf Dieter Richter, die Kostüme Henrike Bromber. Es spielt das Philharmonische Orc     hester des Staatstheaters Cottbus.     PAZ

Aufführungen am 30. April, 19.30 Uhr, und am 2. Mai, 17 Uhr, Hans-Otto-Theater Potsdam (Neues Theater), Schiffbauergasse 11