© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

MELDUNGEN

Wohin mit den Piraten?

Harardhere – In der somalischen Hafenstadt Harardhere hielten bis zum vergangenen Wochenende Piraten drei Frachter mit 60 Besatzungsmitgliedern in ihrer Hand. Möglicherweise sind die Gefangenen nun jedoch im Gewahrsam anderer Geiselnehmer, da die Hafenstadt am vergangenen Wochenende von Islamisten der Hisb al-Islamiya-Miliz eingenommen worden sein soll. Derweil berät der Europarat, ob es möglich wäre, international ein Verbot von Lösegeldzahlungen zu verhängen. Russland plädiert für die Einrichtung eines internationalen Gerichtshof für Piraterie, da sich bei jeder Gefangennahme die Frage neu stelle, wer für die Piraten zuständig sei.         Bel

Dem Meer Land entreißen

Seoul – Mit einer Länge von fast 40 Kilometern soll er der längste Deich auf dem Globus werden. Südkoreas Politiker setzten jetzt den ersten Spatenstich für das Mammutprojekt „Saemangeum“, das 2020 fertiggestellt sein soll. Es schottet ein Marschland von 401 Quadratkilometern von der China-See ab und soll Land für Ackerbau, Industrie und Tourismus gewinnen. Das entspricht einer Fläche von zwei Dritteln der Millionenmetropole Seoul und löst den holländischen Zuiderzee-Deich als größtes Bauwerk dieser Art ab. Präsident Lee Myung-Bak schätzt die Kosten auf über 20 Milliarden Dollar, die zum Teil staatsfinanziert, zum größten Teil aber von privaten Investoren kommen sollen. Das ehrgeizige Ziel schließt auch die Schaffung einer Wirtschafts- und Freihandelzone bis 2020 ein. Umweltschützer protestierten wegen der Vernichtung von Naturräumen. Noch ungeklärt sind auch die Auswirkungen auf Ebbe und Flut in den benachbarten Landesteilen.         J. Feyerabend