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08.05.10 / Zum Nutzen für den Kunden / Dem Gestalter Wilhelm Wagenfeld ist in Bremen eine umfassende Ausstellung gewidmet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

Zum Nutzen für den Kunden
Dem Gestalter Wilhelm Wagenfeld ist in Bremen eine umfassende Ausstellung gewidmet

Moden und Trends waren ihm gleichgültig, vielleicht sind seine Entwürfe auch deshalb so zeitlos. Kaum zu glauben, dass das Teeservice aus Jenaer Glas bereits vor 80 Jahren entstand. Glas war neben Metall das wichtigste Material des Designers Wilhelm Wagenfeld (1900–1990). Das Wort Designer liebte er gar nicht, die waren für ihn „Hüllenmacher“. Er hingegen strebte nach der vollkommenen Form.

Erstmalig können die Besucher der Jubiläumsausstellung zum 110. Geburtstag des Gestalters in der Bremer Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung das in seiner einzigartigen Qualität und Vielfalt beeindruck-ende Werk des bedeutendsten deutschen Industriedesigners in all seinen Facetten erleben: von der ersten Skizze bis zur ausgefeilten Werbung und Verpackung. Für Wagenfeld hörte die Arbeit nicht auf, wenn ein Gegenstand Gestalt angenommen hatte, er machte sich auch Gedanken über seine Vermarktung, die Ausstattung der Läden, über Slogans und Prospekte. „Auf seinem Gebiet ist Wilhelm Wagenfeld genauso bedeutend wie Paula Modersohn-Becker für die Malerei“, sagt Beate Manske, Geschäftsführerin der Wagenfeld-Stiftung. In seiner Arbeit stand nie „seine“ Entwurfsidee, sondern immer der Nutzen für den späteren Käufer im Mittelpunkt. Die Produkte Wagenfelds sind heute Klassiker, ob es sich nun um die berühmte Bauhausleuchte, die Salz- und Pfefferstreuer „Max und Moritz“ für WMF oder sein Jenaer Teeservice handelt. „Die Ausstellungsgestaltung unterstützt das Erfassen komplexer Zusammenhänge, indem sie die Entwürfe mit den Dokumenten aus den Schaffensperioden der 1920er bis 1970er Jahre in den jeweiligen Räumen des Wilhelm-Wagenfeld-Hauses zusammenfasst“, erläutern die Ausstellungsmacher. Briefe, Fotos, persönliche Dokumente, Bewerbungen, Auszeichnungen und Urkunden, die seine Familie erstmals für diesen Anlass bereitgestellt hat, vermitteln ein privates Bild seiner Persönlichkeit, seines Werdegangs und seines Wirkens als Pädagoge am Bauhaus.     os

Die Ausstellung in der Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung, Am Wall 209, Bremen, ist bis zum 12. September montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, dienstags von 15 bis 21 Uhr geöffnet.


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