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15.05.10 / »Wir beleben Zusammenarbeit« / Das Team vom Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen setzt verstärkt auf partnerschaftliche Aktionen beiderseits der Grenze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-10 vom 15. Mai 2010

»Wir beleben Zusammenarbeit«
Das Team vom Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen setzt verstärkt auf partnerschaftliche Aktionen beiderseits der Grenze

Auf der Basis der guten Beziehungen des Oberschlesischen Landesmuseums (OSLM) nach Polen und Tschechien werden in Ratingen-Hösel immer wieder Ausstellungs-Projekte realisiert, die auch jenseits der bundesdeutschen Grenzen zahlreiche interessierte Besucher erreichen.

Wie Stephan Kaiser, Direktor des Oberschlesischen Landesmuseums, mitteilt, lautet das Motto des Hauses „Wir beleben Zusammenarbeit.“ Der Museumsleiter ist vom Nutzen des gegenseitigen Austausches und Dialoges überzeugt und findet es gut, dass dies auch so wahrgenommen sowie positiv angenommen wird.

Das internationale Profil des Hauses bietet auch in diesem Jahr einige Glanzpunkte. So etwa wird das Schlesische Museum aus Troppau im OSLM gastieren. Aus der reichen Sammlung eines der größten und ältesten tschechischen Museen wird eine nennenswerte Auswahl präsentiert. Und bei der Pros­kauer Fayence wird erstmals eine Gesamtsicht in der Bundesrepublik Deutschland entstehen. Auch die noch weitgehend unbekannten Scherenschnitte von Melchior Grossek werden in Ratingen vorgestellt.

Was die Präsenz in den mittel- und osteuropäischen Staaten (MOES) betrifft, ist die Bernhard-Grzimek-Schau in Beuthen (Bytom) hervorzuheben, die gegenwärtig zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des dortigen Oberschlesischen Museums gezeigt wird. Im Herbst beteiligen sich die Ratinger am Gedenken an die Klosteraufhebung in Schlesien mit einer Präsentation an passendem historischem Ort. Außerdem wird die neue Diözasenbildungsstätte des Bistums Gleiwitz im ehemaligen Zisterzienserkloster Rauden (Rudy) mit der Unterstützung des OSLM an die Öffentlichkeit treten.

Ein Höhepunkt der grenzüberschreitenden Kooperation mit verschiedenen kulturellen Institutionen ist sicherlich die große Sonderausstellung „Herrenlos! Schlesische Klöster zwischen Aufhebung und neuer Berufung“, die am 16. Mai feierlich eröffnet wird. Im Herbst 2010 jährt sich zum 200. Mal die Aufhebung der Klöster und Stifte im preußischen Teil Schlesiens. Dieses Ereignis führte im religiösen und kulturellen Leben zu einem großen Umbruch. Kaiser: „Wir nehmen dieses Geschehen zum Anlass einer generellen und umfassenden Betrachtung. Somit zeigen wir, wie Klöster in Schlesien entstanden, was sie auszeichnete und was davon geblieben ist. Wir belassen es aber nicht beim Ende der Klosterwelt 1810, sondern schauen auch auf die nachfolgende neue Belebung durch viele Gemeinschaften in einer gewandelten Gesellschaft.“

Die Bedeutung dieser großangelegten Präsentation zeigt sich nicht zuletzt auch in der Einbindung kirchlicher Einrichtungen. Ausdruck dafür ist das Ehrenpatronat, das die Erzbischöfe der Schlesien umfassenden Metropolitanbistümer Breslau (Marian Gołebiewski), Kattowitz (Damian Zimon) und Olmütz (Jan Graubner) sowie der heimischen rheinischen Kirchenprovinz Köln (Joachim Kardinal Meisner) über die Ausstellung übernommen haben. Kardinal Meisner und Erzbischof Graubner haben ihre Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung bereits zugesagt.

„Besonders freuen wir uns“ – so  Kaiser – „über zwei Ergebnisse: Erstens: Die hohen kirchlichen Repräsentanten als Schirmherren der Ausstellung. Und zweitens: Viele herausragende Leihgaben zu dieser Ausstellung können das erste Mal aus den östlichen Nachbarländern nach Deutschland kommen, darunter auch viele aus kirchlichem Besitz.“

Die „Klosterlandschaft“ im Oberschlesischen Landesmuseum von Ratingen-Hösel ist bis zum 5. September zu besichtigen. Dieter Göllner


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