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19.06.10 / Intrige gegen Mixa / Wie der falsche Missbrauchsvorwurf aufkam

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-10 vom 19. Juni 2010

Intrige gegen Mixa
Wie der falsche Missbrauchsvorwurf aufkam

Der Verdacht, dass die Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Würdenträger als Munition gegen die katholische Kirche und für innerkirchliche Machtkämpfe missbraucht werden, hat neue Nahrung erhalten. Über den Fall des unter dem Druck der Anklagen emeritierten Augsburger Bischofs Walter Mixa sind in den vergangenen Tagen Einzelheiten ans Licht befördert worden, die auf eine bodenlose Intrige gegen den Geistlichen schließen lassen.

Mixa wurde auf dem Höhepunkt der Kampagne vorgeworfen, in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt (1996–2005) einen damals 16-jährigen Jugendlichen sexuell missbraucht zu haben. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ waren zwei potenzielle Nachfolger von Mixa mit dieser „Information“ am 3. Mai an den Münchener Generalstaatsanwalt Christoph Strötz herangetreten: der Augsburger Weihbischof Anton Losinger und Generalvikar Karlheinz Knebel, begleitet von der Pastoralreferentin und Trauma-Therapeutin Maria F.

Sie erstatteten Anzeige gegen Mixa und legten als Beweis eine Aktennotiz vor, deren einzig konkreter Teil aus der Überschrift bestand: „Missbrauchsverdacht gegen Bischof Mixa“. Der Verdacht stammt von einer Mitarbeiterin des Bistums Eichstätt, die wiederum bloß ein Gerücht gehört hatte.

Laut „Welt am Sonntag“ haben daraufhin der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, der Münchener Erzbischof Reinhard Marx und Weihbischof Losinger den Papst persönlich bedrängt, Mixa zu entlassen. Zudem veranstaltete demnach das Sekretariat der Bischofskonferenz ein „Hintergrundgespräch“ mit einigen Journalisten in München, um sie auf den „neuesten Stand der Entwick­lung im Fall Mixa“ zu bringen. Die Journalisten sollten aber nicht verbreiten, dass sie ihre Informationen von der Kirche hätten.

Danach erfuhr das heute 26-jährige „Opfer“ aus dem Medien erstmals von dem Vorwurf und stellte umgehend klar, dass es sich um Lügen handele; die Ermittlungen wurden eingestellt. Mixa fordert nun eine lückenlose Aufklärung der Intrige und will sich im Juli mit dem Papst treffen.        H.H.


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