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19.06.10 / Rückschlüsse

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-10 vom 19. Juni 2010

Rückschlüsse
von Konrad Badenheuer

Fast so eisern wie zur Frage des Eigentums der Ost- und Sudetendeutschen schweigen Bundesregierungen jeglicher Couleur zur Problematik des jüdischen Eigentums in Ostmittel- und Osteuropa. Diese Haltung ist befremdlich, denn bekanntlich wurden diese enormen Vermögenswerte einst vom NS-Regime geraubt. In anderen Fällen aber hat die Wiedergutmachung von Nazi-Unrecht für deutsche Regierungen höchste Priorität.

Wenn Berlin dennoch schweigt, dann offenbar, weil es befürchtet, im Falle der Rückgabe jüdischen Eigentums käme auch Bewegung in die Problematik der Enteignung der deutschen Vertriebenen. Diese Furcht, die für jeden rechtlich denkenden Menschen eine Hoffnung sein müsste, hat das politische Berlin selbst dann noch zum Stillhalten in Sachen Restitution in Osteuropa veranlasst, als das Europäische Parlament in einem Atemzug Wiedergutmachung für beide Unrechtskomplexe angemahnt hatte.

Dies lässt interessante Rück-schlüsse auf die relative Schwäche der (an sich starken) jüdischen Lobby in Deutschland gegenüber der polnischen zu. Womöglich gibt es ja auch politische Dreiecksgeschäfte hinter den Kulissen, die erst in vielen Jahren öffentlich werden.


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