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19.06.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-10 vom 19. Juni 2010

In Kürze

Geheimnisse des alten Ägyptens

Das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts zeigt seine dritte Ausstellung: „Die Pyramide von innen. Die Entdeckung des alten Ägyptens im 19. Jahrhundert.“ Die Ausstellung bietet mit zwei hervorragend erhaltenen Mumien und zahlreichen Skulpturen der altägyptischen Kultur Einblicke in die Zeit von zirka 3500 v. Chr. bis in das frühe Christentum. In enger Zusammenarbeit mit der Stiftung für ein Schweizerisches Orientmuseum konnten für die Ausstellung einige spektakuläre Exponate aus Sammlungen gewonnen werden, die erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Neben Grabbeigaben und Schriftplatten vermitteln Schmuckstücke und Amulette die kunsthandwerklichen Fertigkeiten der Ägypter. Kinder dürfen sich in einer nachgebauten Grabkammer im Untergeschoss des Museums als Archäologen versuchen und sich auf Schatzsuche begeben.

Die Ausstellung präsentiert atemberaubende, Jahrtausende alte Sammlungsstücke und thematisiert zugleich die Entstehung der Ägyptologie als Wissenschaft im 19. Jahrhundert. Nicht erst seit dem napoleonischen Feldzug nach Ägypten, der zwischen 1798 und 1801 die Aufmerksamkeit Europas auf sich zog, löste das Land am Nil eine Faszination auf Künstler und Wissenschaftler aus. Zunächst lag der Schwerpunkt des Interesses allerdings in der – teils räuberischen – Aneignung von bislang ungehobenen Schätzen. Nach und nach entdeckte man die altägyptische Kultur, die monumentalen Grabanlagen und entschlüsselte die Hieroglyphen.

Hinter den Geheimnissen um Mumie und Sphinx wurden die Umrisse eines faszinierenden Zeitalters erkennbar: Jahrtausende, geprägt von umfassenden medizinischen und astronomischen Kenntnissen, komplexer, religiöser Erinnerungskultur sowie Mythen und göttlichen Gestalten. Heute ist das 19. Jahrhundert mit seinen Eroberungen und seinem Wissensdrang unser Fenster zur Vergangenheit.

Der Weg durch die Ausstellung folgt einem beispielhaften biographischen Einzelfall bei der persönlichen Begegnung mit dem alten Ägypten. Wilhelm Dieudonné Stieler (1888–1912) bereiste 1908/09 das Land und war von der alten Kultur zutiefst fasziniert. Er legte eine kleine Sammlung von Aegyptiaca an, die heute von der Stiftung für ein Schweizerisches Orientmuseum, Basel, betreut wird. Stielers Sammlung bildet den exemplarischen Kern der Ausstellung. „Durch die Augen einer Person aus dem 19. Jahrhundert blicken wir ins alte Ägypten. Stieler ist für uns die Brückenfigur zu Sphinxen, Mumien und Pyramiden“, so Museumsdirektor Matthias Winzen über die Bedeutung Stielers für die Ausstellung und den Besucher.             PAZ

Die Ausstellung im Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts im LA8, Lichtentaler Allee 8, Baden-Baden, ist bis 15. August dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt: 7/5 Euro.


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