18.04.2024

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26.06.10 / Fahnenmeer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-10 vom 26. Juni 2010

Fahnenmeer
von Stefan Hug

Deutschland flaggt. An Fenstern, Blumenkästen und Autofenstern prangt die schwarz-rot-goldene Fahne. Auch an Kinderwagen wurde sie schon gesichtet. Außenspiegel werden mit schwarz-rot-goldenen Stoffhüllen dekoriert. Ladenpersonal trägt Schürzen in den deutschen Farben. Sogar die nervigen Vuvuzela-Tröten sind in den deutschen Farben zu haben.

2006 fand die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land statt. Damals begann das Phänomen, welches sich jetzt wiederholt, obwohl die WM nun in Südafrika stattfindet. Die Deutschen zeigten unbekümmert Flagge. In einem nie gesehenen Ausmaß, so dass viele „kritische Intellektuelle“ – oder sollte man besser sagen: „Bedenkenträger“? – Sorgen und Befürchtungen anmeldeten. Etwa der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele; er sagte damals im Radio, dass ihm das Fahnenmeer in Deutschland ein „unwohles Gefühl“ bereite und an „nationalistische Tendenzen“ erinnere.

Das Volk ließen solche Befindlichkeitsstörungen kalt. Völlig zu Recht – ist doch das unbekümmerte Präsentieren der Nationalfarben zu sportlichen Großereignissen weltweit verbreitet. Zwischen gesundem Patriotismus und engstirnigem Nationalismus liegen Welten. Wenn die Deutschen sich hinsichtlich des Fahnenschwenkens geändert und frühere Zurückhaltung aufgegeben haben, ist das ein Zeichen von Entkrampfung und Gesundung. Schwarz-Rot-Gold tut niemandem weh, der normal ist. Wir sind Deutsche und zeigen es.


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