28.03.2024

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26.06.10 / Netanyahus Gnadenakt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-10 vom 26. Juni 2010

Netanyahus Gnadenakt

In das Gaza-Freigehege
führen zwar geteerte Wege,
deren Nutzung aber meist
sich als kompliziert erweist.

Denn die Zufahrt blieb verrammelt,
und die Wirtschaft ist vergammelt,
was halt alles reichlich trist
für die Leute drinnen ist.

Wohl gilt’s heute als verboten,
dass man andern wie Heloten
kollektiv die Freiheit raubt,
manchen ist’s jedoch erlaubt.

Und die lockern nun aus Gnade
obendrein noch die Blockade,
die bereits das vierte Jahr
theoretisch keine war:

Menschen, die im Zelt logieren,
dürfen wieder importieren –
Würze für den Linsenbrei
und ein Tischtuch nebenbei.

Gleichfalls geht’s, nach
Zollgebühren
Limonade
einzuführen,
Spielzeug, Teller zum Gebrauch
und sogar Rasierschaum auch.

Wasser fehlt zwar oft zum
Waschen,
aber Süßigkeiten
naschen
kann, wer Geld hat, nach Begehr,
also Herz, was willst du mehr?

Freudig merkt das
Weltgewissen,
dass die hinterm Zaun
nichts missen,
und der Bibi kriegt zum Lohn
den Nobel-Preis balde schon ...

Pannonicus


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