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03.07.10 / Der Tabubruch / Brauchen wir IQ-Tests für Zuwanderer? – Spitzer Vorschlag, überzogene Replik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-10 vom 03. Juli 2010

Der Tabubruch
Brauchen wir IQ-Tests für Zuwanderer? – Spitzer Vorschlag, überzogene Replik

Mit reflexhafter Abwehr haben Medien und Politik auf den Vorstoß reagiert, Deutschland müsse über die Frage der Intelligenz von Einwanderungswilligen reden. Offenbar hat der Vorstoß einen empfindlichen Punkt getroffen.

Es war wieder einmal Bundesbank-Vorstand Thilo Sarazzin, der ohne Rücksicht auf alle Sprachregelungen dieser Republik das Tabu gebrochen hatte: „Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer“, erklärte der SPD-Politiker, denn Zuwanderer „aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika“ wiesen weniger Bildung auf als Migranten aus anderen Ländern. Zudem gebe es „eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz“, wobei die Begabung zu „fast 80 Prozent“ vererbt werde.

Dieser Rundumschlag durch den Porzellanladen bundesdeutscher Rücksichtnahmen löste anders als frühere Vorstöße des ehemaligen Berliner Senators zunächst keine breite Debatte aus. Sarazzin scheint Narrenfreiheit zu genießen. Einige Tage später kam die Debatte dann doch noch auf. Peter Trapp, der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU, dachte laut über Intelligenztests für Zuwanderer nach: „Wir dürfen diese Frage nicht länger tabuisieren.“ So weit ging Markus Ferber, der Sprecher der CSU-Europagruppe, nicht. Allerdings erinnerte er an die erfolgreiche Zuwanderungspolitik Kanadas, die sehr wohl die Begabung der Einwanderungswilligen im Blick habe. Gegenüber der Preußischen Allgemeinen präzisierte er: „Kanada verfährt nach dem ,ABC-Kriterium‘. Dabei steht ,A‘ für ,attractiveness‘, ,B‘ für ,brain‘ und ,C‘ für ,capital‘.“ Oder anders gesagt: Klassische Zuwanderungsländer bevorzugen ganz offen und erklärtermaßen junge und gesunde Menschen, die begabt und gut ausgebildet sind und möglichst auch noch Geld mitbringen.

In Deutschland und Europa, so Ferber, dominiere hingegen die Zuwanderung aus humanitären Gründen, die auch richtig und notwendig sei, die aber die so oft geforderte Entlastung der Sozialsysteme durch Zuwanderung oft gerade nicht bewirken könne. „Darüber sollten wir in Europa offen diskutieren.“

Genau diese Debatte wird aber politisch nicht gewollt, wie die überzogenen Repliken erkennen ließen. „Zuwanderern pauschal Dummheit zu unterstellen, ist eindeutig diskriminierend“, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), als ob nicht der – gewiss provozierende – Vorschlag von Intelligenztests unterschiedlich hohe Begabungen voraussetzt und anerkennt. „Statt zu spalten, sollten wir gemeinsam für ein gutes Miteinander werben“, mahnte Böhmer weiter.

Kritiker könnten einwenden, dass eben diese Einstellung des „Seid doch einfach alle nett zueinander“ zu dem Heer von Schulversagern mit Migrationshinter- grund geführt hat, das heute in unseren Großstädten Lehrer und Bildungspolitiker ratlos macht. Konrad Badenheuer


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