20.04.2024

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03.07.10 / Rot-braun

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-10 vom 03. Juli 2010

Konrad Badenheuer:
Rot-braun

Frage an Radio Eriwan: Wenn eine Rotte von 16 schwarzgekleideten Deutschen einen Elektrohändler namens Yussef Bassal bedroht, er möge eine große Fahne von seinem Haus entfernen, handelt es sich dann um Rechts- oder um Linksextremisten? Und welche Farbe hat die umstrittene Fahne?

Nein, die Fahne war und ist nicht grün, und die einheimischen Deutschen, die da meinten, sie müssten Zuwanderern erklären, was sich für Deutsche gehört, waren auch keine Neonazis, jedenfalls halten sie sich bestimmt nicht dafür. Man kann allerdings bezweifeln, ob bei diesem Mob die Unterschiede zwischen rechts- und linksextrem noch klar zu ziehen sind.

Der attackierte Fußballfreund, der stolz auf Deutschland sein möchte, beklagt jedenfalls, was ihm die ungebetenen Besucher erklärten: „Aus ihrer Sicht sind wir Miganten.“ Und das hätten sie auch zu bleiben und dürften jedenfalls – Einbürgerung hin oder her – keine Gefühle für Deutschland empfinden.

Zum lupenreinen Rechtsextremismus ist es von hier aus nur noch ein winziger Schritt: Auch die Neonazis meinen ja, mit der Einbürgerung werde ein Ausländer noch lange nicht zum Deutschen, und bei den Nazis hieß das selbe: Nur Volksgenossen können Staatsbürger sein. Die Antifa denkt ab dem Moment ähnlich, an dem ein Zuwanderer sich mit Deutschland identifiziert. Auch die Sanktion hat bedrückende Parallelen zum Verhalten der SA.

Das alles hat im Grunde mit Politik nichts mehr zu tun, sondern ist, frei nach Helmut Kohl, eher ein Fall für die Medizin. Im Zuge des „Kampfes gegen Rechts“ wurden aber auch solche rot-braunen Phänomene jahrelang staatlich gefördert.


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