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03.07.10 / Monetäre Planwirtschaft / Autoren fordern »Marktgeld« statt »Staatsgeld«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-10 vom 03. Juli 2010

Monetäre Planwirtschaft
Autoren fordern »Marktgeld« statt »Staatsgeld«

Alle wichtigen Währungen der Welt sind staatliches Zwangsgeld und werden direkt oder indirekt von Staaten geregelt. Diese nicht ganz neue These vertreten der Frankfurter Honorarprofessor Thorsten Polleit und Michael von Prollius, Publizist und Gründer des „Forum Ordnungspolitik“, in ihrem jetzt erschienen Band „Geldreform“. Darin unterscheiden sie das „schlechte Staatsgeld“ vom „guten Marktgeld“. Das Staatsgeldsystem sei ein Fremd- und Störfaktor im Gefüge freier Märkte und verursache zwangsläufig Finanz- und Wirtschaftskrisen. Rezession und Massenarbeitslosigkeit seien nicht dem freien Spiel der Kräfte geschuldet, sondern eine Folge des herrschenden Geldsystems.

Dem Versuch, so die Autoren weiter, das falsche Staatsgeldsystem aufrechtzuerhalten, fielen immer mehr bürgerliche und unternehmerische Freiheiten zum Opfer. „Die Gesellschaften verfangen sich im Gestrüpp des Interventionismus. Der Weg mündet in eine sozialistische Staats- und Befehlswirtschaft“, schreiben Polleit und von Prollius. Einen Zusammenbruch des bestehenden Geldsystems halten die beiden für unabwendbar. Schon der Ökonom Ludwig von Mises habe das Ende kommen sehen – entweder durch freiwillige Beendigung des Staatsgeldes oder durch eine größere wirtschaftliche und politische Katastrophe. Allerdings ist von Mises schon 1973 verstorben und bisher ist weder des Eine noch das Andere eingetreten.

Die „Rettung“ sei nur möglich, wenn das Staatsgeldsystem privatisiert und durch ein freies Marktgeld, bei dem Waren und Dienstleistungen dagegenstehen, ersetzt werde. Die Zeichen, dass sich die Staaten des Westens in naher Zukunft von der „monetären Planwirtschaft“ verabschieden könnten, stünden allerdings nicht gut. Wenn Freiheit und Wohlstand die gesellschaftlichen Ziele seien, dann sei die Schaffung eines freien Marktgeldes notwendig. Da aber Sicherheit, Gleichheit und „soziale Gerechtigkeit“ die wahren Ziele unserer Zeit sind, dürften wir noch länger mit dem geschmähten Staatsgeld zu tun haben. Ansgar Lange

Thorsten Polleit/Michael von Prollius: „Geldreform – Vom schlechten Staatsgeld zum guten Marktgeld“, Lichtschlag, Grevenbroich 2010, 192 Seiten, 15,90 Euro


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