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10.07.10 / Einigkeit und Nächstenliebe / Das Ostpreußische Sommerfest stand im Zeichen der Harmonie zwischen Deutschen und Polen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-10 vom 10. Juli 2010

Einigkeit und Nächstenliebe
Das Ostpreußische Sommerfest stand im Zeichen der Harmonie zwischen Deutschen und Polen

Am 26. Juni 2010 feierte die Landsmannschaft das schon traditionelle Ostpreußische Som­merfest in Hohenstein/Ostpreußen. Unterstützt wurde sie vom Verband der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren und durch das deutsche Generalkonsulat in Danzig.

So ist es eine große Ehre und Freude, dass auch der Generalkonsul Joachim Bleicker ein Grußwort sprach. Die Hoffnung, dass auch Vertreter der polnischen Regionalpolitik teilnehmen würden, hat sich erfüllt. Die Landsmannschaft Ostpreußen (LO) durfte Viktor Leyk, den Vertreter des Woiwoden und Beauftragten des Marschalls in der Woiwodschaft Ermland und Masuren für nationale und ethnische Minderheiten, sowie den Bürgermeister von Hohenstein, Miroslaw Stegienko, begrüßen.

Der stellvertretende Sprecher der LO, Wolfgang Thüne, eröffnete das Fest offiziell und übermittelte Grüße des Sprechers, Wilhelm v. Gottberg. Schon zuvor hatte Domherr André Schmeier in einem ökumenischen Feldgottesdienstes über Nächstenliebe, Einigkeit und Schönheit der Natur als Lob Gottes gepredigt. Tatsächlich standen diese Gedanken über der gesamten Veranstaltung. So sprach Thüne in seiner Festansprache von der Wahrheit, die als Fundament für Versöhnung und Frieden notwendig sei. Dies sollte auch berück­sichtigt werden, wenn am 15. Juli an die Schlacht bei Tannenberg von 1410 erinnert werde. Nicht Misstrauen und Vorurteile sollten uns tragen, sondern allein die Wahrheit. In Anklang an die Schönheit der Natur drückten alle Redner ihre Freude über das gute Wetter aus. So auch der Bürgermeister der Stadt Hohenstein, der schon viele Sommerfeste in diesem Freilichtmuseum feiern durfte, bei denen immer die Sonne geschienen hat. In seinem Grußwort hob er die Freundschaft zwischen Deutschen und Polen hervor und dankte der deutschen Bevölkerung für ihre Beileidsbekundungen zum Flugzeugabsturz im April mit den Worten: „Daran erkennt man wahre Freunde.“ Generalkonsul Joachim Bleicker berichtete von vielen guten und freundschaftlichen Ereignissen in der vergangenen Zeit. Ein Beispiel war die Feierlichkeit um den Soldatenfriedhof in Martinsha­gen/Mar­cinowa Wola bei Lötzen, der von Deutschen und Polen gemeinsam instand gesetzt worden war. Der polnischen Bevölkerung war es zunächst etwas befremdlich, so viele deutsche uniformierte Soldaten zu sehen, doch dieses Gefühl wich sehr schnell einem freundschaftlichen Miteinander. Das Interesse aneinander sei auf beiden Seiten groß, so Bleicker. Wolfgang Thüne beendete seine Festansprache mit den Worten: „Ein Fest ist zum Feiern da – jetzt soll gefeiert werden.“

Und so war es auch. Nach dem gemeinsamen Singen des Ostpreußenliedes ging es mit viel Musik und Tanz weiter. Neben dem bunten kulturellen Programm, das von Alexander Bauknecht und Anna Gargas moderiert wurde, gab es viele Gespräche, herzliches Lachen, viele freudige Begrüßungen, Wiedersehen und Kennenlernen und eine schmackhafte Suppe. Das Jugendblasorchester Bautzen begleitete den Feldgottesdienst sowie das festliche Rahmenprogramm stimmungsvoll. Die Tanzgruppe der tschechischen Majoretten sowie Chöre aus Allenstein, Marienwerder, Osterode, Bischofsburg, Lötzen, Heilsberg und Mecklenburg-Vorpommern waren angereist und wurden mit viel Applaus gewürdigt. Natürlich trat auch BernStein auf, der sich für die Unterstützung der Landsmannschaft und der Preußischen Allgemeinen Zeitung bedankte.

Die rund 1100 Gäste kamen aus allen Himmelsrichtungen zum Sommerfest der Landsmannschaft Ostpreußen nach Hohenstein. Viele Gruppen der Deutschen Minderheit, Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland, Interessierte aus dem Umland waren mit Bussen – darunter zwei unter der Leitung des mecklenburg-vorpommerschen LO-Landesvorsitzenden Manfred Schukat – oder privat angereist. Auch einige Besucher des Freilichtmuseums wurden spontan von der Musik und den Menschen angezogen. Eine gebürtige Pommerin konnte aus ihrer Kindheit noch gebrochen Deutsch. Sie wollte mit ihren Enkeln das Museum besuchen und war hocherfreut, wieder deutsche Klänge zu hören und ein paar Stunden unter fröhlichen Menschen zu verbringen. Viele Reihen schunkelten zur Musik und Domherr Schmeier wurde vom Rößeler Ehrenvorsitzenden Ernst Grunwald zum „Ritter geschlagen“. Allen Rednern, Musikern, Tänzern, Ehrengästen und Besuchern dankte Thüne für ihr Kommen und das gute Zusammensein.          Christiane Rinser


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