© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

Schlappe für Antifa
Gera musste »Rechtsrock«-Konzert zulassen

Das vergangene Wochenende bescherte der sonst eher dahin dümpelnden NPD einen unverhofften kleinen Triumph. Ort des Geschehens: Gera, In den Hauptrollen: NPD-Bundeschef Udo Voigt und Bodo Ramelow von der thüringischen Linkspartei. Anlass des Spektakels war ein Rockkonzert, das vermutlich niemanden interessiert hätte, wenn die Linkspartei nicht bei dem Versuch gescheitert wäre, es an der Spitze einer „antifaschistischen“ Einheitsfront zu verhindern.

Das angestrebte breite Bürgerbündnis blieb indes aus. Vermutlich haben die Geraer ganz andere Sorgen und Interessen, als sich mit NPD oder Linkspartei gemein zu machen. Bloß einige Gewerkschaftsverbände, die zu Sitzblockaden und ähnlichem aufgerufen hatten, reihten sich ein. Allerdings mussten selbst diese Blockaden mangels Masse ausfallen. Nach Angaben der Veranstalter waren rund 1000 „Antifaschisten“ gekommen. Das reichte nur aus,  einige der angereisten „Rechtsrocker“ am Südbahnhof einzukesseln, um sie daran zu hindern, zum Veranstaltungsort zu gelangen. Der Polizei gelang es jedoch, die Blockade rasch aufzulösen. Das Rockkonzert unter der Beteiligung einschlägig bekannter Skinhead-Musiker konnte stattfinden.

Geras Oberbürgermeister Norbert Vornehm hatte auf amtlichem Papier zur Teilnahme an Gegenmaßnahmen aufgerufen. Diese Steilvorlage ließ sich Voigt nicht entgehen und forderte Vornehm gerichtlich zur Unterlassung auf. Nachdem die Frist verstrichen war (Vornehm: „Ich habe nichts zurück zu nehmen“), urteilte das Verwaltungsgericht, dass der SPD-Politiker in seinem Amt als Bürgermeister zur Neutralität verpflichtet sei. Gerichts- und Anwaltskosten müssen nun die Steuerzahler tragen.          KG