19.04.2024

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24.07.10 / Ausgeblendet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

Ausgeblendet
von Wolfgang Thüne

Christian Wulffs Besuch in Polen hätte ein wirklich guter Neuanfang werden können, doch beiden Präsidenten fehlte noch die Größe, der historische Weitblick in die gemeinsame deutsch-polnische Vergangenheit. Schauen wir zurück ins Jahr 1815. Nach den verheerenden Napoleonischen Kriegen wurde beim Wiener Kongress „Europa“ neu geordnet. Das Königreich Polen wurde geschaffen und dem russischen Kaiserreich einverleibt. 1830/31 kam es zu dem ersten polnischen Aufstand. Er wurde blutig niedergeschlagen. Die polnischen Freiheitshelden wurden 1832 auf dem Hambacher Schloss jubelnd gefeiert. 1848 kam es zum zweiten und 1864 zum dritten polnischen Aufstand, doch Russland erstickte den Freiheitswillen der Polen.

Kaum ein Land Europas kümmerte sich um das Schicksal Polens, außer Deutschland. Das in der Frankfurter Paulskirche tagende Parlament verabschiedete 1848 eine Resolution, in der sich der Deutsche Bund verpflichtete, für die Freiheit Polens einzutreten. Doch zu konkreter Hilfe kam es nicht, weil die deutschen Einigungsbemühungen scheiterten und die „Restitution“ siegte. Warum blendeten beide Präsidenten dieses große Kapitel deutsch-polnischer Gemeinsamkeiten aus?


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