18.04.2024

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24.07.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

In Kürze

Barlach und Kollwitz

In den Kirchen der Stadt Ratzeburg werden bis zum 29. August Werke von Käthe Kollwitz (1867–1945) und Ernst Barlach (1870–1938) gezeigt. Zu sehen sind Arbeiten zweier Künstler, die oft miteinander verglichen werden, manches Mal sogar verwechselt. Vieles, was sie schufen – Zeichnungen, Druckgraphik und Plastiken – weist Gemeinsamkeiten auf. Und doch ist jeder seinen eigenen Weg gegangen. Anders als Barlach, der 1906 auf seiner Reise nach Russland dem Elend der Bevölkerung begegnete und dadurch zu seinen Arbeiten angeregt wurde, hat die Königsbergerin Käthe Kollwitz durch eigenes Leid wie den Tod des Sohnes Peter im Ersten Weltkrieg und durch die Eindrücke, die sie als Frau des Armenarztes Hans Kollwitz in Berlin erhielt, wesentliche Impulse für ihr Schaffen erhalten. Sie stand mitten im Leben, während Barlach eher als der Künstler gilt, welcher der Welt entsagte. So sind denn auch seine Arbeiten mehr ein Sinnbild für die Situation der Menschen, zeigen sie Gottsucher und Wahrheitsverkünder. Gemeinsam aber ist den Werken beider Künstler der Kampf gegen alles Unmenschliche.

In den drei Kirchen der Stadt Ratzeburg geben 150 Exponate nicht nur einen umfassenden Überblick über das Werk beider Künstler, sondern spiegeln den inhaltlichen Dialog zwischen diesen herausragenden deutschen Künstlerpersönlichkeiten in die Gegenwart. Die Arbeiten beider Künstler widersprechen einander  nicht, sondern ergänzen und erweitern sich gegenseitig und berühren den Betrachter heute nach wie vor.    os


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