28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.07.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

Leserforum

Unschöne Verhältnisse in Südafrika

Zu: „Afrika wird armregiert“ (Nr. 27)

Sehr danke ich Ihnen für den hervorragenden Afrika-Artikel. Endlich sagt mal jemand, wie die Verhältnisse dort in Wirklichkeit sind. Wir sind in den vergangenen 40 Jahren mindestens zwölfmal in Südafrika und Südwestafrika (jetzt Namibia) gewesen und haben die Entwicklung dort gut verfolgen können, wenn – natürlich – auch nur aus der Sicht von Familie und zahlreichen Freunden, die aber schon seit Jahrzehnten dort leben oder auch im Lande geboren und aufgewachsen sind.

Man kann nur hoffen, dass dieser Artikel nicht nur Ihre Leser erreicht, sondern von dort aus auch weitere Verbreitung findet, denn das Wissen um die Verhältnisse dort ist mehr als mangelhaft vorhanden.  

Dr. Botho v. Chevallerie, Ehningen

 

 

Linke Berliner

Zu: „Im Kriechgang zur Wahlniederlage“ (Nr. 26)

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die rot-rote Regierungskoalition in Berlin jemals eine Wahlniederlage erleidet, die sich gewaschen hat. Die Leute dort werden immer irgendwie Links zur Mehrheit wählen. Egal, was noch kommen mag.      

Ulrich Müller, Landau/Pfalz

 

 

»Mavi Marmara« kam nicht in friedlicher Absicht

Zu: „Altes Bündnis in der Zerreißprobe“ (Nr. 27)

In der Darstellung der Vorgänge auf dem Schiff fehlt, dass ein israelischer Soldat, der sich guten Glaubens auf das Schiff abseilen ließ, um Verhandlungen zu führen, von dessen Besatzung angegriffen wurde. Erst dann griff die israelische Besatzung zu den Waffen.

Vor dem Auslaufen der „Mavi Marmara“ wurden Todesgesänge auf Israel gesungen. Wer hier noch von friedlichen Absichten spricht, lügt. Die immer orthodoxer werdende Türkei schließt sich der Version der Schiiten an, nach deren These der 12. Imam (eine Art Messias für die Weltherrschaft des Islam) erst kommen könne, wenn Israel vom Erdboden verschwunden sei.

Warum wird hier noch von westlicher Diplomatie geträumt?

Hertha Jene, Neustadt

 

 

Gott sah Straftat auch ohne Polizei

Zu: „Bizarre Beifallsstürme“ (Nr. 20)

Vor wenigen Tagen wurde in der ARD der Dialog zwischen der zurückgetretenen Bischöfin Margot Käßmann und dem bekannten Journalisten Peter Hahne gesendet. Es sollte wohl eine abschließende Betrachtung der damaligen Vorgänge sein, die zum Rücktritt der Bischöfin geführt hatten. Als aufmerksamer Zeitgenosse hatte ich in dieser Sendung gehofft, dass dabei auch die entscheidende Frage an Frau Käßmann gerichtet worden wäre, wie sie sich denn entschieden hätte, wenn sie nicht von der Polizei gestellt worden wäre.

Leider ist diese Frage, soweit mir bekannt ist, niemals beantwortet worden. Es ist naheliegend, dass Frau Käßmann dann nichts getan hätte. Sie wäre unbekümmert Bischöfin geblieben bei gleichem Straftatbestand: Autofahren in betrunkenem Zustand und Missachtung der roten Ampel an der Kreuzung.

Bei ehrlicher Beurteilung und in christlicher Verpflichtung gegenüber Gott (Frau Käßmann hat selbst Gott genannt: „Man kann niemals tiefer fallen, als in Gottes Hand.“) hätte sie dann ebenso auf ihr Amt verzichten müssen. Diese Diskrepanz, die darin liegt, ob sie nun die Polizei ertappt hat oder nicht, diese unterschiedliche Reaktion bei gleichem Tatbestand zeigt Verlogenheit.

Eberhard Guttack, Kiel

 

 

Fernab des Medieneinheitsbreis

Zu: PAZ am Kiosk

Seit 2005 wohne ich aus beruflichen Gründen überwiegend in Oberschlesien. Im vergangenen Jahr hat mir ein Bekannter aus Deutschland zwei Ausgaben Ihrer Wochenzeitung geschickt. Ich fand die Preußische Allgemeine Zeitung vom Inhalt und von der Gestaltung her so interessant und ansprechend gemacht, dass ich, immer wenn ich in Deutschland war, im Bahnhofsbuchhandel nach ihrer Zeitung Ausschau gehalten habe, aber leider vergebens. Auf meine Nachfrage beim Verkäufer wurde mir jedes Mal geantwortet, dass diese Zeitung nicht im Presseverkauf geführt wird. Umso mehr war ich jetzt erfreut, als ich Ihre Zeitung im Pressegeschäft in Görlitz kaufen konnte. Ich halte die Preußische Allgemeine Zeitung für eine der besten deutschsprachigen Wochenzeitungen, empfehlenswert für alle die Menschen, die Informationen fern weg vom allgemeinen „Medieneinheitsbrei“ erhalten wollen. Ein Blick auf Ihre Internetseite gab mir darüber Auskunft, dass Ihre Zeitung in diesem Jahr ihren 60. „Geburtstag“ begehen kann. Dazu gratuliere ich Ihnen ganz herzlich, wünsche Ihnen Gottes Segen und hoffe, dass Ihre Zeitung auch im neuen Jahrzehnt erscheint, eine große, interessierte Leserschaft hat, fernab jeder „politischen Korrektheit“ und selbst auferlegten Zensur der Massenmedien. Denn die Preußische Allgemeine wird gebraucht, ja, wenn es sie noch nicht gäbe, dann müsste man sie neu herausgeben.     

Manfred Prediger, Turawa, Polen

 

 

Der Westen stützt bewusst Afrikas Despoten

Zu: „Afrika wird armregiert“ (Nr. 27)

Armregiert ja, aber die wahre Macht ruht ja bekanntlich hinter dem Thron. Etliche Zivilgesellschaften Afrikas haben tatsächlich drei bedeutsame Hindernisse zu überwinden. Neben inkompetenten, korrupten Regierungen und in hohem Maß auf eigenen Vorteil ausgerichteten internationale Hilfs- und Entwicklungsorganisationen sind es vor allem die wirtschaftlichen Interessen führender Industrie- und Schwellenländer.

So wäre die sogenannte Erste Welt ohne die erheblichen Mangan- und Kupfervorkommen aus dem zentralen Afrika und besonders ohne „Blut-Coltan“ aus dem Osten der DR Kongo faktisch nicht lebensfähig. Für humanitäre Erwägungen bleibt da wenig Raum. Es geht ausschließlich ums Geschäft. Unsere sogenannten Entwicklungshilfen sind mitnichten gut gemeint, sie sind reines Kalkül. Unentbehrliche Rohstoffe vom afrikanischen Kontinent sollen billig, leicht zugänglich, in großen Mengen und möglichst ohne Umweltstandards verfügbar sein und bleiben. Rücksichtslose und unfähige Machthaber zu installieren und ihnen den nötigen Rückhalt zu gewähren hat hierbei schon seit Beginn der 60er Jahre Tradition in den westlichen Demokratien, denn man kann solche Potentaten für das Ausbluten ihrer Länder vergleichsweise billig entlohnen und binden.

Das Ausplündern beginnt nicht in den Regierungspalästen Afrikas, es beginnt hier. Und die Augen westlicher Regierungen sind dabei nicht geschlossen – im Gegenteil, sie sind sehr weit geöffnet.

Oh ja, es gab sie immer wieder, die charismatischen, fortschrittlichen und volksnahen Hoffnungsträger Afrikas. Es waren Männer wie Patrice Lumumba oder Thomas Sankara, die nicht nur Fortschritt predigten, sondern diesen auch umzusetzen suchten. Doch sie wurden stets als Bedrohung für westliche Interessen betrachtet, sobald sie ihren „afrikanischen Weg“ gingen. Sie wurden in der Regel Opfer westlicher Geheimdienste oder gedungener Gefolgsleute.

Interessanterweise führt Volker Seitz in seinem Gastkommentar gerade Ruanda als afrikanisches Positivbeispiel für Stabilität und Fortschritt an. Wir reden immerhin von einem Land, das den Bürgerkrieg im Nachbarland Kongo forciert und sich mit Billigung der USA daran bereichert und so saniert hat. Es hat in den letzten Jahren Rohstoffe in Mengen ausgeführt, die es auf eigenem Staatsgebiet nie besessen hat, wohl aber die Minen im Osten des Kongo.

Ich stimme grundsätzlich darin überein, Entwicklungshilfen deutlich zu reduzieren, um afrikanische Regierungen zu eigenverantwortlichem Handeln zu zwingen. Allerdings müssen wir dann aber auch endlich bereit sein, afrikanische Staaten als Partner auf gleicher Augenhöhe zu akzeptieren, mit allen zukunftsweisenden Rechten und Pflichten. Vertragsdiktate noch aus den Tagen der Entlassung in die Unabhängigkeit müssten endgültig der Vergangenheit angehören. Altbundespräsident Horst Köhler hat mir hierzu mehr als einmal aus dem Herzen gesprochen.  

Andreas Reinhardt, Berlin

 

 

Deutsche Fahne wird zur Multikultifahne umgewandelt

Zu: „Rot-Braun“ (Nr. 26)

Mit der „deutschen Nationalmannschaft“ wird uns das ethnische Abbild präsentiert, dem das Land folgen soll, wenn alle Lebensbereiche auf die gleiche Art von Migranten entdeutscht wird.

Das haben die schlicht denkenden Fußball-Patrioten leider überhaupt nicht verstanden. Sie erkennen die Signalwirkung nicht oder finden Multikulti und den Umsetzungsprozess, die „Integration“, gut so wie es ist. Herr Bassal gehört zu den gewieften Migranten, die es vorzüglich verstehen, den Fußball-Patriotismus für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Ich staune immer, dass selbst konservative Journalisten sich weigern zu verstehen, was seine Worte bedeuten. Die Erklärung für sein Handeln fehlt in diesem Artikel: Die Flagge hänge dort „nicht wegen des Zweiten Weltkriegs, sondern wegen der deutschen Mannschaft: Weil die deutsche Mannschaft ja nicht mehr richtig deutsch ist; das ist ja Multikulti, wir gehören dazu“, so Bassal.

Er stellt unmissverständlich klar, dass diese Fahne nun für ein nicht mehr richtig deutsches, multikulturelles Land dort hängt. Diese Formulierung wird sich in den nächsten Jahren aktualisieren. Dann wird es lauten „ein multikulturelles, etwas deutsches Land“.

Dies muss aber nicht unser Schicksal sein, wenn die Deutschen (und alle Westeuropäer) endlich zur Besinnung kommen, zum Beispiel indem sie sich ein Vorbild an einer der modernsten, erfolgreichsten und zugleich demokratisch gefestigsten Nation unserer Erde nehmen: Japan kennt so gut wie keine Einwanderung. Dabei gibt es in Japan dasselbe demographische Problem mit zu wenigen Kindern und einer immer älter werdenden Bevölkerung. Dennoch kommt dort niemand auf die Idee, das demographische Problem mit einer ethnographischen Überfremdung zu ergänzen. Japan bleibt auch in Zukunft Japan. Wie macht dieses Land das nur? Nun unsere Politiker und Journalisten von links außen bis zu konservativen Symptomnörglern – von rot bis schwarz – werden es uns nicht erklären, denn die treten alle geschlossen für Einwanderung und „Integration“ ein.         

Friedrich Zehetner, Wien, Österreich

 

 

Vertriebene immigrierten nicht

Zur: Leserbrief „Vertrieben und beraubt“ (Nr. 27)

So richtig Herrn Ruhnaus Hinweis auf die ausschließlich wirtschaftlichen Motive dieser Leute ist, so sehr ist das ein Begleitaspekt, und so wenig trifft dieser den Kern des Problems, die irreführende Bezeichnung „Migranten“. Die so Bezeichneten – und das ist der entscheidende Unterschied – sind es nämlich nicht, sondern „Immigranten“: Sie drängen in unser Land und migrieren dann nicht weiter. Das trifft auf Flüchtlinge und Vertriebene mitnichten zu, denn sie waren bereits in unserem Lande. Niemandem ohne Verleumdungsabsicht fiele es ein, einen Deutschen, der – freiwillig oder gezwungen – von Schleswig-Holstein nach Bayern zieht, als Migranten zu bezeichnen.

Übrigens: Mein Nachname ist dem Umstand zuzuschreiben, dass ein Vorfahre – in der agnatischen Linie und damit namensrelevant – anlässlich eines Aufstands 1830 von Warschau nach Ostpreußen floh. Ich bin weniger Pole als viele, die nun einen urdeutschen Namen haben.          

Dr.-Ing. Hans-J. Kucharski M. A., Mülheim

 

 

Rezensent macht Südafrika schlechter als es ist

Zu: „Hautfarbe über alles“ (Nr. 27)

Mit der Rezension des Buches „Mandelas schweres Erbe – Südafrika am Scheideweg“ von Hans-Joachim Löwer, die in der zusammenfassenden Feststellung gipfelt, dass „einem nach all den schönen Reportagen zur WM schnell jede Lust auf eine Reise nach Südafrika vergehen“ könne, hat Rebecca Bellano dem Land einen Bärendienst erwiesen. Trotz dieser Negativ-Reklame wächst allerdings der Tourismus gerade aus Deutschland nach Südafrika jedes Jahr weiter an, und diejenigen, die zurückkehren, sind meistens die besten Botschafter, berichten sie doch in der Regel etwas gänzlich anderes als das, was Medienvertreter wie Herr Löwer uns pauschalisierend glauben machen wollen. Damit wiederholt sich leider die Geschichte, denn auch in der Zeit vor Mandela zeigte sich Südafrika vor Ort vielfach gänzlich anders, als es in der Berichterstattung wiedergegeben wurde, die das Land wegen der Apartheid-Politik ohne Wenn und Aber und damit völlig undifferenziert verteufelte.

Natürlich ist nicht alles falsch, was in dem Buch beschrieben wird, doch vieles ist längst überholt. So wurde etwa das im Wahlkampf Anfang 1994 vom ANC propagierte staatlich finanzierte „Sozialhäuschen ohne jede Eigenleistung“ schon bald nach dem Amtsantritt Mandelas Makulatur, und man fragt sich, weshalb Löwer diese in der Anfangsphase des „neuen Südafrika“ tatsächlich massenweise existierenden „Auswüchse im Sozialwesen und in der Gleichstellungsgesetzgebung“ erst jetzt nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten erwähnt, wo bereits längst wieder Korrekturen an diesen Zuständen vorgenommen wurden.

Niemand wird bestreiten, dass es die vom Autor des Buches angesprochenen Probleme Missmanagement, Korruption, Unfähigkeit und Unwillen gibt, die in der Regierungszeit von Präsident Mbeki ihren Höhepunkt erreichten, aber ausgerechnet der jetzige (seit 2009) amtierende Präsident Jacob Zuma, dem man es vielleicht am wenigsten zugetraut hätte, machte von Anfang an den Kampf gegen die vorhandenen Missstände zur Chefsache und hat damit schon etliche Erfolge erzielt. Die Weißen, die in den vergangenen Jahren in Scharen das Land verließen, wie Löwer schreibt, kommen seit dem vorigen Jahr zum Teil zurück und finden sich oftmals in ihren alten Positionen wieder, weil gebildete Schwarze in den Reihen des ANC längst erkannt haben, dass die Hautfarbe allein noch keine Qualifikation impliziert.

Schließlich fehlt bei Löwer die in Südafrika stark ausgeprägte regionale Differenzierung, die gerade dort in der Betrachtung hätte berücksichtigt werden müssen. So stellt sich etwa die Situation im Ballungsgebiet Johannesburg/Pretoria völlig anders dar als jene im Großraum Kapstadt, denn dort, in der Provinz Westkap, regiert inzwischen die nationale Oppositionspartei „Democratic Alliance“ unter ihrer weißen Premierministerin Helen Zille mit absoluter Mehrheit, was unter anderem zur Folge hat, dass die Bevorzugung Schwarzer im Berufsleben rückgängig gemacht wird und Weiße und Farbige wieder positiv in die Zukunft schauen, weil eben nicht mehr jene umgekehrte Apartheid praktiziert wird, die Löwer in seinem Buch erwähnt. Nicht umsonst leben, wie man dieser Tage im Rahmen der Berichterstattung über die Fußball-WM aus den Medien erfahren konnte, inzwischen rund 90000 deutsche Rentner und Pensionäre ganz oder teilweise in der Umgebung von Kapstadt.

Als jemand, der seit fast vier Jahrzehnten aktiv in den deutsch-südafrikanischen Kulturbeziehungen tätig ist und das Land am Kap inzwischen fast 50 Mal bereist hat, bin ich zutiefst enttäuscht darüber, wie wenig kritisch Rebecca Bellano die Aussagen des Autors Löwer hinterfragt, ja diese mehr oder weniger unkommentiert wiedergegeben hat. Es gibt wahrlich andere Experten der Materie, die wesentlich differenzierter dazu hätten Stellung nehmen können wie Robert von Lucius, dessen Buch „Von hier und nicht von dort – Umbruch und Brüche in Südafrika“ die Rezensentin ja auch besprochen hat und zwar dankenswerterweise sehr treffend und objektiv.          

Wolfgang Reith, Präsident der Afrika Fördergesellschaft e.V., Neuss


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren