29.03.2024

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24.07.10 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

MELDUNGEN

Umweltübung vor Königsberg

Königsberg – Die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko hat nun auch die Behörden im Königsberger Gebiet sensibilisiert. So fand im Seegebiet vor der Gebietshauptstadt eine große internationale Katastrophenschutzübung statt. Die Aufgabenstellung des Manövers lautete, ein Schiff mit gefährlicher Fracht an Bord, das in Seenot geraten war, zu retten. An der Übung, die interessanterweise vom Küstenschutz des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB geleitet wurde, nahmen auch die schwedische, polnische und litauische Marine teil. Am Vortag war zur Vorbereitung der Seeübung eine internationale Konferenz angesetzt, an der Vertreter aller Ostsee-Anrainerstaaten, darunter auch Deutschland, teilnahmen. Die Veranstalter wiesen darauf hin, dass dies nicht die erste russische Katastrophenschutzübung auf See gewesen sei. Man habe in der Vergangenheit sogar mit Nato-Staaten kooperiert. Vor der Küste Königsbergs betreibt der Ölkonzern Lukoil mehrere Ölplattformen. Dies erfüllt die baltischen Staaten, insbesondere Litauen, mit Sorge. Im Seegebiet vor Königsberg war es 2003 zu einem Unglück gekommen, als rund 40 Tonnen Heizöl ausliefen und es sehr lange dauerte, bis überhaupt irgendwelche Maßnahmen ergriffen wurden. Die Umweltschäden insbesondere an der empfindlichen Kurischen Nehrung waren trotz der vergleichsweise geringen Menge beträchtlich.            Hans Lody

 

Unabhängigkeit von Minsk

Cranz/Königsberg/Moskau – Der russisch-weißrussische Gasstreit hat mittlerweile auch Auswirkungen auf das Königsberger Gebiet. Minsk hatte damit gedroht, die für Westeuropa wichtigen Transitleitungen für russisches Gas zu schließen, nachdem Gazprom die Gaslieferungen an Weißrussland wegen nicht bezahlter Rechnungen eingeschränkt hatte. Das Königsberger Gebiet ist zu 100 Prozent von diesen Gaslieferungen abhängig. Daher soll bei Cranz ein großer Speicher mit einer Kapazität von insgesamt 230 Millionen Kubikmeter Gas angelegt werden. Ministerpräsident Wladimir Putin selbst steht hinter dem Vorhaben und mahnt zur Eile. Bereits 2011 soll ein Reservoir für 80 Millionen Kubikmeter in Betrieb genommen werden. Es soll als ein Puffer für mögliche Notsituationen dienen. Des Weiteren sei ein Terminal für Flüssiggas-Seetransporte geplant, teilte ein Sprecher der Gebietsverwaltung mit. Damit wäre es möglich, die Gasversorgung Ostpreußens durch Tankschiffe sicherzustellen. Von einer weißrussischen Blockade wäre auch Litauen betroffen. Ebenso wie das Königsberger Gebiet wird auch dieses EU-Mitglied zu 100 Prozent aus Russland mit Gas versorgt. Gazprom hat angekündigt, für den Fall weiterer Behinderungen des Transits durch Weißrussland notfalls mehr Gas für den Westen durch die Ukraine pumpen zu lassen.  H.L.


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