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07.08.10 / Isaf-Koalition bröckelt / Erstes großes Kontingent verlässt Afghanistan – Verlustreicher Juni

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-10 vom 07. August 2010

Isaf-Koalition bröckelt
Erstes großes Kontingent verlässt Afghanistan – Verlustreicher Juni

Noch beteiligen sich 46 Staaten aus aller Welt an der Afghanistan-Mission Isaf. Doch bald sind es nur noch 45, denn am Sonntag begannen die Niederlande mit dem Abzug ihres bisher knapp 2000 Mann (pardon: Kräfte) starken Kontingents. Sie werden von US-Truppen sowie Soldaten aus Australien, der Slowakei und Singapur abgelöst. Die Niederlande waren bisher für die Sicherheit in der Provinz Uruzgan im Süden des Landes verantwortlich, der Einsatz kostete sie 24 Tote und 140 Verwundete. Unter der Zivilbevölkerung soll es während des genau vier Jahre dauernden Einsatzes 90 bei Kämpfen Getötete gegeben haben, die Mission schlug für die Niederlande mit 1,4 Milliarden Euro zu Buche.

Die niederländische Regierung hatte keinen eigentlichen Abzugsbeschluss gefasst, sondern den vom Parlament auf vier Jahre befristeten Einsatz nicht verlängert, Anfang des Jahres zerbrach        darüber die Regierungskoalition.  Trotz der betont geschäftsmäßigen Reaktion der USA und weiterer Nato-Verbündeter hat der Abzug des ersten größeren Kontingents aus Aufghanistan Signalwirkung.  Taliban-Sprecher gratulierten, und der Abzug Kanadas im kommenden Jahr scheint festzustehen.

Mit 102 Getöteten war der Juni 2010 der bisher verlustreichste für die Isaf-Truppen, und vorläufige Zahlen für Juli besagen nichts Gutes. Das britische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, eine Offensive Hunderter britischer Soldaten gemeinsam mit der afghanischen Armee in der Südprovinz Helmand laufe „sehr gut“. Sie hatte allerdings erst zwei Tage zuvor begonnen. Größere „Sommeroffensiven“, die die USA im Frühjahr angekündigt hatten, wurden abgesagt. Stattdessen hieß es aus Washington, man habe keine Gebietsverluste erlitten.        PAZ


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