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07.08.10 / Zum Leben bleibt weniger / Ostpreußenhilfe e.V.: Lage verschlechtert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-10 vom 07. August 2010

Zum Leben bleibt weniger
Ostpreußenhilfe e.V.: Lage verschlechtert

Für die altgewordenen Betreuten im Osten hat sich die Lage – entgegen dem allgemeinen Aufschwung nach der Wende auch in Polen – spürbar verschlechtert, erklärte die 1. Vorsitzende der Ostpreußenhilfe e.V., Gisela Peitsch, in der Jahresversammlung des Vereins. Ihre Rente ist unterdurchschnittlich gering – wegen der einstigen Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt. Das Alter lässt Selbsthilfe selten zu; „Krankheiten erfordern Arzt- und Krankenhausbesuche, dazu Medikamente; Lebensmittel, Mieten, Heizung, sind kaum zu bezahlen.“

Als Beleg dafür verlas sie Auszüge aus einem kürzlich eingetroffenen Brief aus Masuren: „Zum Leben bleibt immer weniger. Die Krankheiten überraschen einen altgewordenen Menschen immer wieder, wo Medikamente die Rettung sind, wenn man am Leben bleiben will ... Und dann kommt Hilfe von Euch! Der Postbote bringt Geld! Die Freude kann man nicht beschreiben. Dank, Dank an Euch und alle Helfer, die ihre Landsleute in der alten Heimat nicht vergessen haben.“ (Etwa 80 Prozent der dort noch lebenden Deutschen haben sogar einen deutschen Pass.)

250 Familien mit über 2000 Angehörigen unterstützt das Hilfswerk in Ost- und Westpreußen, Schlesien und Pommern zu Weihnachten und Ostern mit jeweils 50 bis 100 Euro sowie Extraleistungen in besonderen Notfällen; insgesamt 550 Sendungen in 2009. „Wir sind glücklich und dankbar“, so die Vorsitzende, „dass die Treue der Spender auch im 34. Jahr des Bestehens des Vereins anhält.“ Hilfe kommt aus allen Teilen unseres Landes. Besonders erwähnte sie den Landfrauenverein Bad Nenndorf und die Karl H. Ditze-Stiftung Hamburg. Auch anlässlich von Familienfesten und Veranstaltungen verschiedener Art wird die Ostpreußenhilfe oft bedacht.

„Ihnen allen nochmals Dank“, sagte Gisela Peitsch. „Mit dieser wunderbaren Unterstützung wollen wir – solange die Kraft reicht – weiter für die Menschen da sein, deren Schicksal auch unseres hätte sein können.“ – Anmerkung: Gisela Peitsch gelang sechs Stunden vor dem Einmarsch der Sowjets bei Königsberg und später von Pillau aus die Flucht auf der „Monte Rosa“ (dem Schwesterschiff der zur selben Zeit untergegangenen „Wilhelm Gustloff“).    H. P.


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