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21.08.10 / Zwei Mordaufrufe / Umtriebe der Al-Kaida in ihrem Mutterland

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-10 vom 21. August 2010

Zwei Mordaufrufe
Umtriebe der Al-Kaida in ihrem Mutterland

Die saudi-arabische Zelle von Al-Kaida hat alle Glaubensbrüder dazu aufgerufen, die „tyrannischen Prinzen“ des saudischen Regimes zu ermorden und gleichzeitig auch alle Christen im Land zu eliminieren. König Abdullah zog bereits Konsequenzen: Er wies den obersten Mufti an, dass nur noch die ranghöchsten Kleriker religiöse Erlasse und Rechtsgutachten („Fatwas“) anordnen dürfen. Den unteren Chargen traut der Monarch schon lange nicht mehr, seit Bin Ladens Organisation in Arabien immer stärker wird. So wurden allein seit Juni in der jemenitischen Ölprovinz Shabwa sechs Attentate lanciert. Derartige Entwicklungen könnten ins eigene Land überschwappen, so die Sorge in Riad.

Der Appell der radikalen Islamisten richtet sich vor allem an mit dem Westen sympathisierende Mitglieder innerhalb der saudischen Sicherheitskräfte und geht von Said al-Shriri aus, der Nummer Zwei von Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel. Ranghohe militärische Führer des Regimes hätten sich mit der Bitte um die Übernahme der Führung an Al-Kaida gewandt, dies legitimiere den Appell, erklärte Shiri, ein ehemaliger Insasse des US-Lagers Guantánamo.

Der Aufruf zum Mord an Christen zielt auf Zehntausende von christlichen Gastarbeitern und Ingenieuren, denen es sogar verboten ist, ihre Religion in den eigenen vier Wänden auszuüben.

Die Drohbotschaften gehen meist von jemenitischem Boden aus, der sich mehr und mehr zum Sammelbecken für die Veteranen der Terrororganisation entwickelt und auch Bin Ladens Heimatland ist. Inzwischen hat Al-Kaida dort  12000 Kämpfer unter Waffen, und von dort breitet sich das Terrornetzwerk über den ganzen Norden Afrikas und die sogenannten Maghreb-Staaten bis nach Nordkenia, Uganda und Sansibar aus.

Die „Organisation des islamischen Maghreb“ wird von den USA inzwischen als eine der gefährlichsten Gruppierungen eingestuft. Längst werden auf Weisung von Präsident Obama solche Terrornester von US-Drohnen an der parlamentarischen Kontrolle vorbei mit Angriffen eingedeckt. Gleichzeitig nehmen die Spannungen zwischen den sunnitischen Golfstaaten und dem schiitischen Iran zu. Die Emirate bereiten sich derzeit offensichtlich auf einen Waffengang mit Teheran vor und rüsten ebenso wie die Saudis im Schnellgang mit modernen Waffensystemen auf. Joachim Feyerabend


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