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04.09.10 / Kein Mitgefühl wert / Christenverfolgung weltweit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-10 vom 04. September 2010

Kein Mitgefühl wert
Christenverfolgung weltweit

Zumindest Teile des Islam erheben Anspruch auf die Weltherrschaft. Opfer dieses Anspruches sind oft Christen, die verfolgt, diskriminiert, ihrer Rechte beraubt oder getötet werden. Die westliche Welt will davon wenig Kenntnis nehmen. Lieber wälzt sie sich im Schuldkult und beklagt, was das Christentum alles auf dem Kerbholz habe. Es ist das Verdienst von Joachim Feyerabend, in „Wenn es lebensgefährlich ist, Christ zu sein“ einen Blick auf die häufig verzweifelte Lage der Christen zu werfen. In Ländern wie Nordkorea und China wird das Kreuz mit Hammer und Sichel bekämpft. Doch in den meisten Ländern dieser Erde geht die Gewalt von Islamisten aus, die nicht nur im Iran, Afghanistan oder Saudi-Arabien ihr Unwesen treiben. Feyerabend beleuchtet die Praxis der Christenverfolgung in über 50 Ländern.

Auch wenn CDU-Politiker wie Ruprecht Polenz dies anders sehen und einen EU-Beitritt der Türkei herbeisehnen: Die Türkei gehört eindeutig in die Reihe der Länder, in denen Christen als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. „Der Wunsch nach Aufnahme in die EU gleicht unter solchen Vorzeichen einem trojanischen Pferd für wahabitisches oder anderes fundamentalistisches Gedankengut“, schreibt Feyerabend. Nicht nur für Staatspräsident Recep Tayyib Erdogan sei die Demokratie lediglich der Zug, „auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“

Am Ende seines Buches verweist der Autor auf Hochrechnungen, nach denen die Muslime in Deutschland ab dem Jahr 2046 die Bevölkerungsmehrheit stellen könnten und damit in der Lage wären, im Bundestag auf legalem Wege islamkonforme Gesetze zu verabschieden. Diese Zahl mag man für übertrieben halten. Nicht übertrieben hingegen ist die Bemerkung des Autors, dass in Deutschland noch immer das Erbe Hitlers fortwirkt und damit eine Art Kult der vorauseilenden Dauerentschuldigung durch unsere Politiker und Medien durchexerziert wird. Feyerabend zitiert hierzu eine Schweizerin, die im Sekretariat des nationalkonservativen Politikers Christoph Blocher beschäftigt war: „Ich verstehe die Deutschen nicht, sie lassen sich schließlich von den Zentralräten der Juden und der Muslime vorschreiben, was sie zu denken und zu sagen haben.“

Und so ziehen unsere Landsleute für das Leid der Tibeter auf die Straße. Das Schicksal der Christen im Südsudan und anderswo ist ihnen jedoch keines Fackelzugs wert. Zudem beugten sich laut Feyerabend Politik und Kulturbeflissene vorauseilend dem Druck und Terror militanter Muslime von Teheran bis Nordafrika und wagten kaum noch, etwas Kritisches zu äußern. „Der Vatikan als Gralshüter katholischer Lehre bemüht sich um gut Wetter, während in einigen islamischen Ländern der Papst selbst gnadenlos beschimpft ...  wird. In unseren Breiten werden Hetzkampagnen gegen Christen ohne politische Folgen und öffentlichen Aufstand, ohne Demonstrationen, Flaggen- und Strohpuppen-Verbrennungen, .... zur Kenntnis genommen“, schreibt der Autor.            Ansgar Lange

Joachim Feyerabend: „Wenn es lebensgefährlich ist, Christ zu sein – Kampf der Religionen und Kulturen“, Olzog, München 2010, broschiert, 304 Seiten, 24,90 Euro


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