Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010
Kotau vor der »Linken« Mit seiner Behauptung, die deutsche Vereinigung sei ein von Westdeutschland betriebener „Anschluss“ gewesen, hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) heftige Kritik auf sich gezogen. Der damalige Fraktionsvorsitzende der Ost-SPD in der letzten Volkskammer, Richard Schröder, nannte die Formulierung „weitab daneben“. Parteienforscher Eckhard Jesse glaubt nicht, dass Platzeck aus Überzeugung so rede. Vielmehr übernehme er nur die Argumentation der Linken, mit denen er eine Koalition bildet. Jesse spricht von einem „Kotau“. Die DDR-Bürgerrechtlerin und CDU-Politikerin Vera Lengsfeld bemängelt, dass die Sicht auf die deutsche Einheit in Teilen des politischen Spektrums zunehmend von der „alten Propagandawerkstatt der umbenannten SED“ infiziert scheint, wie sie in einem Beitrag für die PAZ (Seite 8) schreibt. Lengsfeld weist hier darauf hin, dass es neben den ehemaligen Machthabern der DDR auch in einem erheblichen Teil der westdeutschen Linken Widerstand gegen die deutsche Einheit gegeben habe, weil man dort die DDR als das „bessere“ Deutschland gesehen habe. Platzeck, der 1990 gegen den Einigungsvertrag gestimmt hat und auch die Wirtschafts- und Währungsunion ablehnte, findet in diesem Lager dankbares Gehör. Vera Lengsfeld sieht die immer wiederkehrende, harmlos scheinende Forderung nach „Vollendung der inneren Einheit“ kritisch, die „offenbar so etwas wie die sozialistische Menschengemeinschaft in der DDR herstellen soll“. Mit der Forderung nach „innerer Einheit“ würden nur mit Erfolg Fortschritte zugedeckt und pausenlos die Unterschiede herausgestellt. Dahinter solle die historische Leistung verschwinden. Hans Heckel |
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