© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010

Aktionäre gesucht
Basel III: Banken benötigen Eigenkapital

Auf dem nächsten G20-Gipfel im November in Seoul sollen die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten über die verschärften Eigenkapitalregeln für Finanzinstitute abstimmen. Die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, dem die Notenbankchefs von 27 Nationen angehören, vorgestellten Änderungen werden die Banken weltweit teuer zu stehen kommen. Doch die Weltfinanzkrise hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Banken ihre Risiken mit genug Eigenkapital unterlegen.

Schon im Vorfeld warnten Vertreter deutscher Großbanken jedoch davor, dass die Verengung der Definition, was künftig als Kernkapital gewertet werden darf, plus zusätzlicher Verdoppelung der Kernkapitalquote von zwei auf vier Prozent allein bei den zehn größten deutschen Banken zusätzliches Eigenkapital in Höhe von über 105 Milliarden erfordern würde. Die Alternative wäre, die Banken würden weniger Kredite vergeben, doch das könne – so hieß es fast schon drohend – nicht im Interesse der deutschen Politik und Wirtschaft sein. Als Kernkapital sollen bei Aktiengesellschaften künftig nur noch Stammaktien und Gewinnrücklagen anerkannt werden. Für die vor allem in Deutschland existierenden Sonderformen der Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Landesbanken wurde die Ausnahmegenehmigung erwirkt, dass Genussscheine und stille Einlagen mit Verlustbeteiligung zum „harten“ Kernkapital gerechnet werden können, normalerweise sollen sie nur noch als „weiches“ Eigenkapital bedingt anrechenbar sein.

„Eine hohe Eigenkapitalquote allein heißt doch nicht, dass die Bank stabiler ist, primär kommt es auf die Risiken an“, klagt Gerhard Hofmann vom Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken und spielt auf das Eintreten der US-Amerikaner für eine hohe Kernkapitalquote an. Während viele US-Banken in den letzten drei Jahre strauchelten, obwohl sie eine hohe Eigenkapitalquote hatten, sei aus seinem Verband kein einziges Institut in die Knie gegangen.         Bel