26.04.2024

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11.09.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Ägypter auf dem Balkan?

Skopje − Kuriosum bei jeder balkanischen Volkszählung ist, dass im ethnischen Patchwork regelmäßig „Ägypter“ auftauchen: 5000 in Makedonien, 4000 im Kosovo, 1000 in Serbien. 1990 entstand ihre „Vereinigung der Ägypter Jugoslawiens“, die jetzt „Union der balkanischen Ägypter“ heißt und von dem Ethnographen Rubin Zemon geleitet wird. Von ihm erfährt man, dass sich die balkanischen Ägypter auf ur-ur-alte Vorfahren vom Nil berufen. Vor allem möchten sie sich von Roma, Cigani, Ashkali abgrenzen.   W.O.

 

Teure Werbeflüge

Neu Delhi − Die deutsche Luftwaffe verärgert mit extrem teuren Werbeflügen für den Eurofighter die Steuerzahler. Indien plant den Kauf von 126 neuen Kampfflugzeugen. Um ihnen den Eurofighter schmackhaft zu machen, führte die deutsche Luftwaffe bei dortigen Luftfahrtmessen das deutsch-spanisch-italienisch-britische Gemeinschaftsprojekt vor. Allein 2009 waren es 96 Flugstunden. Die Betriebskosten pro Stunde betragen 73992 Euro.      Bel

 

Ihr eigenes Deutschland

Für ihren rasanten Aufstieg darf die iranischstämmige Naika Foroutan nicht zuletzt ihrem Gegenspieler Thilo Sarrazin dankbar sein. Die Debatte um sein Buch sie nach oben gespült hat. Bisheriger Höhepunkt ihrer Laufbahn waren zuletzt die TV-Auftritte bei Beckmann und Illner, wo sie den Bundesbanker angriffslustig mit Statistiken traktierte. Im Internet kursiert dagegen ein Video, das nachweist, dass sie sich einige Zahlenverdreher geleistet hat.

Vom akademischen Betrieb reichlich gefördert, ist die studierte Politologin und Romanistin (Jahrgang 1971) heute Leiterin der Forschungsprojekte „Hybride Identitäten in Deutschland“ an der FU, und „Heymat“ an der HU Berlin. Was bei ihren bisherigen Auftritten kaum zum Vorschein trat: Foroutan werkelt unter diesen umständlichen Begriffen an einer fundamentalen Neudefinierung des Deutsch-Seins – ironischerweise finanziert vom deutschen Staat.

So arbeitet sie an der Etablierung des Begriffs „Neue Deutsche“: „Der Begriff entstand in Abgrenzung zum Begriff der alteingesessenen Deutschen, die für sich Etabliertenvorrechte reklamieren. Er soll verdeutlichen, dass Deutschland und Deutsch-Sein sich wandeln.“ Sarrazin entwerfe hingegen ein „statisches Bild“ der Lage: „Das Deutschland, von dem Herr Sarrazin redet, gibt es doch kaum noch.“

Sie selbst beruft sich auf unzählige Studien, die sagen sollen: In Sachen Integration sei doch alles viel besser, als man meinen könnte. Wie viel Foroutans Zahlen mit der Realität zu tun haben, sollte man überprüfen. Fest steht für sie: „Mein Deutschland möchte ich mir nicht von Herrn Sarrazin vermiesen lassen.“ C.C.


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