20.04.2024

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18.09.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-10 vom 18. September 2010

Leserforum

Bayreuth macht depressiv

Zu: „Tierische Neuinszenierung und ein Schlussakkord“ (Nr. 35)

Die diesjährige Lohengrin-Inszenierung von Neuenfels habe ich genau so erlebt, wie Irmgard und Werner Dremel sie in ihrem Artikel treffend beschrieben haben. Ich mochte jeden Satz unterstreichen.

Ich habe die meiste Zeit meine Augen geschlossen, besonders zum Schluss und dann laut gebuht. Mein Mann war wegen der Rattenplage zwei Tage depressiv. Aber wir können später sagen, dass wir 2010 Jonas Kaufmann in Bayreuth gehört haben, diese einmalige Stimme.     

Monika Kruse, Berlin

 

 

Dekrete gelten

Zu: „Immer noch leben Täter“ (Nr. 34)

Immer noch leben Täter, geschützt durch das Straffreiheitsgesetz vom 8. Mai 1946. Immer noch empfindet die Mehrheit der Tschechen den Völkermord an den Sudetendeutschen als rechtens. Und immer noch sind die Benesch-Dekrete „unabänderlicher“ Bestandteil des tschechischen Rechts-systems. Und das alles innerhalb der EU.       

Rudolf Püschel, Mountain View, USA

 

 

Sarrazin hat den Nerv des Volkes getroffen

Zu: „Front gegen das Volk“ (Nr. 35)

Wenn ich in letzter Zeit vor einer politischen Figur den Hut ziehe, so ist das Thilo Sarrazin. Wenn ein Politiker beziehungsweise ehemaliger Politiker, den Nerv des Volkes getroffen hat, dann ist das Thilo Sarrazin.

So erlebte ich vor einiger Zeit in einem Supermarkt, dass sich eine Türkin an der Kassenschlage vorbei nach vorne schieben wollte. Darauf angesprochen, dass man sich anstellen muss, sagte die Frau: „Noch habt ihr zu sagen, bald haben wir zu sagen.“

Wie bei dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ muss auch hier jemand den Mut haben, die Wahrheit auszusprechen. Thilo Sarrazin sei Dank dafür.

Wenn ich mir die „Politiker“ aller anderen politischen Parteien ansehe (anhören tue ich sie seit langem nicht mehr), so wird von diesen Deutschland ausverkauft. Vor allen Dingen die „Grünen“, eine Öko-diktatorische Partei mit nur Gutmenschen, hat unserem Land viel Schaden zugeführt. Hatten sie nicht das gleiche Elternhaus wie die RAF? Ja, ja, der Verwandtschaft, die vom rechten Weg abgekommen ist, erinnert man sich nicht gerne.

Das alles hat mit „Rechts“ überhaupt nichts zu tun.  

Manfred Gross, Bad Marienberg

 

 

Meinungsfreiheit nur für Korrekte?

Zu: „Die Staatsaffäre“ (Nr. 36)

Die Reaktionen auf die Äußerungen von Herrn Sarrazin machen mich betroffen; diese sind sicher – nach meinem jetzigen Kenntnisstand – zugespitzt formuliert. Aber wie verhält es sich mit dem Grundrecht der Meinungsfreiheit und Meinungsäußerung? Und wie mit der Unabhängigkeit der Bundesbank, die keinen Weisungen der Regierung unterworfen werden darf?

Herr Sarrazin hat seine Ansichten als Privatmann veröffentlicht; dass er Vorstandsmitglied der Bundesbank ist, ändert daran nichts. So lautete auch die erste Stellungnahme der Bundesbank. Wie es hierzulande um die Meinungsfreiheit bestellt ist, wird aus den Reaktionen der Öffentlichkeit offenbar. Die Kanzlerin legte der Bundesbank nahe, ihn aus dem Vorstand hinauszudrängen, was ein unzulässiger Eingriff in die Unabhängigkeit der Bundesbank ist. Politiker und andere heizen die Stimmung gegen ihn an, unter anderem wegen „rassistischer Äußerungen“ und der Bemerkung, die Juden hätten ein eigenes Gen (was den besonders hohen durchschnittlichen Intelligenzgrad der Juden erklären könnte).

Es ist für mich offensichtlich, dass hier vorschnell und unter Druck der Regierung und einer stimmungsmäßig hochgepeitschten Öffentlichkeit das Recht der freien Äußerung der Meinung missachtet wurde. Es stellt sich die Frage: Gelten Meinungsfreiheit und die Freiheit zur Meinungsäußerung nur für politisch korrekte Formulierungen als zulässig?

Reinhard Kockläuter, Hofheim

 

 

18-jähriger Sohn findet PAZ »saugut«

Betr.: PAZ

Ich bekomme regelmäßig von meiner Mutter Christel Baum, die Abonnentin ist, die PAZ zum Lesen. Zu Hause lege ich sie immer mit der regionalen Tagezeitung auf den Tisch, damit auch mein Sohn (18 Jahre) Auswahl hat und die Berichterstattungen vergleichen kann.

Neulich erlebte ich etwas, das ich Ihnen gerne mitteilen möchte. Während mein Sohn Zeitung las (ich hatte nicht darauf geachtet, welche), wies ich ihn, wie ich es ab und an mache, auf die PAZ hin. Da hielt er die Zeitung, die er gerade las, hoch – es war die PAZ. Er verfolgte einige Artikel sehr intensiv und las mir immer wieder Passagen laut vor: „Hast du gewusst, dass ...“ oder „Hör dir das mal an ...“. Er war richtig begeistert und meinte auf meine Nachfrage, wie ihm denn diese Berichte zusagen: Die sind gut, „saugut“.

Hauptsächlich liest er den politischen Teil, auch sehr interessiert die Berichte über den Zweiten Weltkrieg, dessen Hintergründe oder spezielle Kriegsereignisse.

Am 1. August hat er sein zweites Ausbildungsjahr begonnen, da bleibt ihm nicht mehr so viel Zeit, aber wenn er in der Küche auf unserem Sofa sitzt (ja, wir haben wie früher ein Sofa in der Küche und wir lieben es heiß und innig), greift er immer zu den Zeitungen und lobt vor allem die nicht gleichgeschaltete Berichterstattung und dass die PAZ auch „heiße Eisen“ anpackt und sich traut, provokant zu sein und die Dinge beim Namen zu nennen.

Ich hatte mich so über die spontanen Äußerungen meines Sohnes gefreut und denke mir, Ihnen wird es genauso gehen.           

Karen Baum, Allensbach

 

 

Ein Memmenvolk sind wir geworden

Zu: „Front gegen das Volk“ (Nr. 35)

Was ist los, mit uns Deutschen? Unsere politische Elite kann ich nur noch als ehrlos und feige bezeichnen. Nicht Verantwortung für das eigene Volk, sondern Machtinstinkte und utopische Gesinnungen bestimmen deren Handlungen. Volksbefragungen sind tabu. Eignungsprüfungen finden nicht statt. Zum Erstaunen der Wähler, suhlen sie sich im Masochismus. Was ist los mit uns Deutschen? Zehntausend gehen spontan auf die Straße zur „Love Parade“. Einen seriösen Mann wie Herrn Sarrazin, der es wagt, nicht nur die halbe, sondern die ganze Wahrheit zu sagen, lassen sie im Regen stehen. Ich fürchte, die Deutschen wollen politisch gar nicht mehr gefragt werden. Sie gehen zur Wahl wie Rinder zum Schlachthof. Dieses Desinteresse ist beängstigend. Beispiele gibt es genug: Ob man ihnen riesige Gebiete urdeutschen Landes raubt. – Ob man ihnen ihre Deutsche-Mark wegnimmt. – Ob man ihnen ihre Heimat mit Ausländern, die hier überhaupt nicht her passen, vollstopft. – Schuldzuweisung macht gefügig. Die Deutschen schweigen. Ein Memmenvolk sind wir geworden! Was ist los mit uns Deutschen? In einem Saustall leben wir. Neue Männer, neue Frauen, neue Parteien braucht unser Land! Ich erlaube mir, in dieser misslichen Situation auf General de Gaulle hinzuweisen, der nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte 1945 ahnungsvoll sagte: „Die Deutschen sind arme Schweine, man hat ihnen das Genick gebrochen.“ 

Horst Ernst Zarbock, Kassel

 

 

Die PAZ gefällt mir richtig

Zu: „Unsere Geißel“ (Nr. 34)

Mehr durch Zufall erhielt ich ein Drei-Monats-Abo der PAZ von einer alten Dame geschenkt, die schon lange bei Ihnen Abonnentin ist. Gerne möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich die Artikel von Herrn Heckel ganz prima finde – überhaupt ist Ihre Zeitung richtig gut und interessant.

Schade nur ist, dass ich schon die „FAZ“ lese – die „FAS“ habe ich abbestellt, weil sie mir zu laber-sülz-seifig und zu multikulti-unkritisch geworden ist.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit eines Online-Abos? Ich werde es mir überlegen, denn die PAZ gefällt mir richtig gut.         

Joachim Burkart, Berlin

Anmerkung der Redaktion: Die Preußische Allgemeine Zeitung  bietet ein Online-Abo an. Die Mindestlaufzeit beträgt sechs Monate. Ein halbes Jahr kostet 34,50 Euro, Schüler und Studenten zahlen die Hälfte.

 

 

Politiker haben Lage verschuldet

Zu: „Die Staatsaffäre“ (Nr. 36)

Thilo Sarrazin belegt seine Darlegungen mit statistischen Angaben, die von niemand bestritten werden. Auch wenn einzelne Äußerungen zunächst barsch wirken, steht Herr Sarrazin doch in einer demokratischen Tradition. Demokratie begründet sich unter anderem in der Freiheit und der Pflichten die Wahrheit sagen zu dürfen, um gemeinsam durch Veränderungen Lösungen zu finden und schließlich durchzusetzen. Dies gilt gerade für jene, die Sarrazin jetzt kritisieren, denn nicht nur die von Richterin Frau Heisig festgestellte Fehlentwicklung, sondern auch die von Herrn Sarrazin genannten Tatsachen sind durch das politische Verhalten selbst verschuldet.

Es geht nicht darum, wie bisher, verantwortungslos die Probleme nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen und dadurch die Schwierigkeiten zu vergrößern, sondern die Probleme sind anzugehen.

Eines macht Herr Sarrazin deutlich, es gibt keinen Grund, Migranten zu alimentieren oder zu dulden, die der Gesellschaft schaden wollen und damit letztlich auch allen integrationswilligen Ausländern.           

Daniel-Chr. Ortmeier, Bad Rothenfelde

 

 

Deutschland kommt zu spät − China ist schon da

Zu: „Rohstoffe sichern“ (Nr. 35)

Es ist schön, dass Herr Brüderle und seine Freunde überhaupt noch aus ihren „Gutmenschenträumen“ aufgewacht sind und anfangen, die Realität der Welt wahrzunehmen. Ich lebe in Südamerika, China betreibt schon seit vielen Jahren einen „soften Imperialismus“, der bei genauerem Hinsehen nicht weniger brutal ist als der „klassische Kolonialismus“. Die vielen Exportdollars und vielleicht auch unsere gezahlte „Entwicklungshilfe“ machen es möglich, dass man sich alles kaufen kann. (Auch mit den dafür notwendigen Schmiergeldern.) Es bleibt zu befürchten, dass, bis Herr Brüderle die Lage erfasst hat, es zu spät sein wird und uns ähnlich dem Hasen beim Wettlauf mit dem Igel ein „bin schon da“ entgegenschallt.         

Lothar Liedtke, Lima, Peru

 

 

Gentechnologie macht uns erpressbar

Zu „Frankenstein auf Krankenschein“ (Nr. 26)

Herr Röhl geht mit keiner Silbe darauf ein, welchem Zweck die Genforschung in allererster Linie dient, nämlich der Erlangung von Urheberrechten und einer Monopolstellung, mit denen man auf den Märkten der Zukunft die Preise diktieren kann. Mit Recht sprechen Sie an, dass es Mutationen schon immer gegeben hat und diese erst unsere heutige Zivilisation ermöglichen. Nur leider können gewisse Geschäftsleute damit kein Geld verdienen, weil dieses Gut Allgemeingut ist. Warum sollen wir dieses unser Allgemeingut ohne Not und die mindeste Kontrolle, allein zum Zwecke der Gewinnmaximierung, diesen Kräften als Experimentierfeld überlassen. Wir alle sind dann Teil dieses Experimentes, Gewinne werden privatisiert, nicht wieder gutzumachende Schäden sozialisiert.

Überhaupt: Die Genforschung oder vielmehr deren Experimente mitten unter uns mit der Evolution zu vergleichen, ist vermessen und Täuschung zugleich. Die Evolution (oder auch Schöpfung) schafft überlebensfähiges Leben durch Mutation und Auslese zum Zwecke des Überlebens und nicht um des materiellen Vorteils und des Machtzuwachses einiger weniger.

Ich bin kein Gegner von Marktwirtschaft und verantwortungsvoller Forschung und auch kein grüner Fundamentalist, aber ich bin gegen die Verdummung der Menschen mit Argumenten wie „Hunger, Elend und Krankheiten ließen sich so ein für alle mal beseitigen“. Macht eine geklonte Kuh oder geklonter Mais mehr satt oder ist er wirklich besser als alte bewährte Sorten? Oder warum sind schon seit so langer Zeit hergestellte billige Malariamedikamente inzwischen den meisten kranken Kindern in Afrika noch nicht zugänglich. Nein, so etwas muss auch dort teuer bezahlt werden und wird nicht allein zum Segen, nur da es erfunden wurde. Vielmehr wird die Welt um ein Vielfaches mehr erpressbar sein, wenn erst natürliche Produkte von urheberrechtlich geschützten gentechnisch veränderten Produkten verdrängt worden sind. Die notwendige kriminelle Energie sollte, bei vielen afrikanischen Regimen und deren Geschäftspartnern in der ersten Welt wohl in ausreichendem Maße vorhanden sein.

Den Hunger in der Dritten Welt wird es solange geben, wie er politisch gewollt ist oder wie sich mit ihm Geld machen lässt. Wie zum Beispiel als Druckmittel zur Erpressung von Wirtschaftshilfe oder als Mittel zur Disziplinierung von Teilen der Bevölkerung. Auch leben, mal spitz formuliert, die vielen Hilfsorganisationen nicht schlecht damit, weniger auf Hilfe zur Selbsthilfe, denn auf Hilfe zu setzen. Gentechnik zum Heilmittel dieser Zustände zu erklären, ist doch wohl ein Witz.

Meine Meinung ist, diese großen Probleme der Zukunft, wie Anwendung und Vermarktung der Gentechnologie, dürfen nicht dem zügellosen Markt allein überlassen werden und bedürfen der Kontrolle einer aufgeklärten Öffentlichkeit. Die nähere Vergangenheit hat gezeigt, dass der freie Markt (siehe auch Banken/Kapitalmarktkrise oder Ölverschmutzung im Golf von Mexiko) diese Verantwortung weder übernehmen kann noch will.

Dittmar Frede, Berlin

 

 

Vergessene Vertriebenenkapelle

Betr.: Umgang mit den Vertriebenen

In Lübeck in der Marienkirche gibt es eine als Mahnmal und Gedächtniskapelle ausgestattete Gedenkstätte für die Toten in der ostdeutschen Heimat und die dortigen Gräber unbekannter Verstorbener, die im Volksmund auch als die „Vertriebenenkapelle“ bezeichnet wird.

Seitdem leuchten mit jedem Sonnenaufgang die bunten Wappen der ehemals ostdeutschen Provinzen und deren Städte im Kirchenfenster und werfen ihr Farbenspiel in den sonst düster und nachdenklich gehaltenen Kapellenraum. Besonders ein-

drucksvoll heben sich diese Heimatwappen, darunter auch jenes von Pommern, in der Westwand des Süderturmes im Licht der Nachmittags- und Abendsonne ab.

Obgleich dem Besucher dieser weltbekannten Kathedrale von St. Marien eine Fülle an einschlägigen Informationsschriften angeboten wird, ist es bemerkenswert, wenn nicht gar beschämend für Lübeck als Patenstadt von Stettin, dass keine dieser Schriften auf die „Vertriebenenkapelle“ hinweist. Selbst diesbezügliche eigene Recherchen beim Informationspersonal des Gotteshauses stießen ins Leere. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass dieses Kleinod evangelischer Kirchengeschichte von St. Marien dem Vergessen fortan entrissen ist.

Was hätte Adelbert von Chamisso wohl dazu gesagt, dass auch in diesem Falle sich sein Gedicht „Die Sonne bringt es an den Tag“ sinnigerweise wortwörtlich und tagtäglich bewahrheitet.           

Peter Fünning, Lübeck


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