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25.09.10 / Ausgrabung in der Altstadt / 1000 Quadratmeter Altstadt werden untersucht – Vorerst ist man bis zur Zwischenkriegszeit vorgedrungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-10 vom 25. September 2010

Ausgrabung in der Altstadt
1000 Quadratmeter Altstadt werden untersucht – Vorerst ist man bis zur Zwischenkriegszeit vorgedrungen

Auf der Baustelle für den geplanten Hotelkomplex am Neuen Graben am Pregel (gegenüber dem Kneiphof) haben Archäologen im Zentrum von Königsberg erste Funde aus den Vorkriegsjahren freigelegt. Da der Bauplatz sich in der ehemaligen Altstadt befindet, sind zunächst die Archäologen an der Reihe. Allein für das Baugrundstück des geplanten Hotels stehen eineinhalb Millionen Euro für Ausgrabungen zur Verfügung, bis zu sieben Meter tief wollen die Archäologen in das wohl mindestens seit dem 13. Jahrhundert besiedelte Stückchen Erde vordringen.

Auf diesem Gelände hatten vor dem Krieg Lagerräume des Hafens und Wohnhäuser gestanden. Darunter geht es Meter für Meter zurück in die Vergangenheit der Stadt und die Archäologen haben  Grund zu der Annahme, dort etwas Spannendes zu finden. Die Ausgrabungen wurden von Experten des archäologischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Schon nachdem der erste Meter Erde abgetragen war, fand man viele Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Ofenkacheln und Sofafedern. Darüber hinaus stießen die Archäologen auf das Pflaster einer Straße, die zu den Fundamenten von Häusern und einem Innenhof führte. Die Pflastersteine waren geschwärzt von Ruß und Kohle – erkennbar Brandspuren der Bombardements vom August 1944. Die Straße selbst hatte wenig gelitten, die Steine lagen immer noch akkurat nebeneinander.

Insgesamt soll hier in den nächsten Monaten eine Fläche von tausend Quadratmetern ausgegraben werden, bisher wurde erst ein Sechstel davon freigelegt. Die Experten rechnen damit, nach den ersten eher unspektakulären Funden noch einiges Interessantes ans Tageslicht zu befördern: Unter der Erde werden Straßen und Gassen sowie Reste von Brücken und Häusern vermutet.          J. Tschernyschew

Foto: Brandspuren vom Feuersturm: Die Ausgrabungsstelle am Ostrand der ehemaligen Altstadt


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