25.04.2024

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02.10.10 / Alle gute Gabe ...

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-10 vom 02. Oktober 2010

Alle gute Gabe ...

Der Text des vielleicht bekanntesten Erntedankliedes stammt vom norddeutschen Dichter Matthias Claudius (1740–1815), der im Jahr 1783 unter dem Titel „Paul Erdmanns Fest“ ein fiktives Erntedankfest auf dem Lande beschrieb. Dem etwas arroganten adeligen Herrschaften stellt Claudius den menschlichen Adel der Landarbeiter gegen-über. Als Höhepunkt des Festes fragt der Sprecher der Bauern den Herrn, ob sie ihr Bauernlied singen dürften. Der Gutsherr gestattet dies schließlich, um die Bauern nicht gegen sich aufzubringen.

Und so beginnt ein Wechselgesang zwischen dem Vorsänger und dem Refrain von allen Bauern. Am Anfang erinnern die Bauern an die Schöpfung der Welt (1 Mos. 1,2), worauf insgesamt 16 vierzeilige Strophen folgen. Die ersten drei lauten:

1. Am Anfang war’s auf Erden
noch finster, wüst und leer;
und sollt was sein und werden,
musst es woanders her.
So ist es zugegangen
im Anfang, als Gott sprach;
und wie es angefangen,
so geht’s noch diesen Tag

Refrain:
Alle gute Gabe
kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm dankt,
drum dankt ihm dankt
und hofft auf ihn.

2. Wir pflügen und wir streuen
den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen
steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen
sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen,
Wuchs und Gedeihen drauf

3. Er sendet Tau und Regen
und Sonn und Mondenschein
und wickelt seinen Segen
gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende
in unser Feld und Brot
es geht durch unsre Hände,
kommt aber her von Gott.


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