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16.10.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-10 vom 16. Oktober 2010

Leserforum

Bundespräsident Wulff scheint in einer eigenen Welt zu leben und wo bleibt unsere?

Zu: „Enttäuschung“ (Nr. 40)

Vor kurzem sind zwei Bücher zum Thema Zuwanderung/Integration erschienen. Sie haben sich schon jetzt nachhaltig in das Bewusstsein der Bürger eingegraben. Unseren Bundespräsidenten scheint das nicht zu berühren. Ob er sie etwa nicht gelesen hat? Unwahrscheinlich ist das nicht, nimmt man seine Rede vom Tag der Deutschen Einheit zum Nennwert. Freundlich nach allen Seiten grüßend, streift er, politisch korrekt natürlich und für deutsche Politiker inzwischen wohl obligatorisch, die deutsche Geschichte (,,... nach den von Deutschland ausgehenden Irrwegen, Schrecken und Katastrophen“), vergisst wie selbstverständlich, die anderen Schuldigen zu erwähnen, und ruft alle Menschen in unserem Lande zum Miteinander auf.

Seine Sprechweise ist die unter deutschen Politikern weithin übliche: Probleme einebnend, klare Ansagen meidend, idealisierend. Die Integration, eines der größten Probleme Deutschlands, klingt bei Wulff so: ,,Wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt.“ Ach ja? Warum dann der überwältigende Erfolg von „Deutschland schafft sich ab“ oder des neuen Ulfkotte-Buches „Kein Schwarz – Kein Rot – Kein Gold“? Haben die Autoren etwa am Thema vorbei geschrieben?

Haben sie nicht. Nur die Dramatik dieser beiden Bücher hat sich dem Bundespräsidenten noch nicht erschlossen. Wie auch, wenn er sie womöglich nicht gelesen hat? Aber Probleme mit der Integration gänzlich ignorieren, das kann und will er denn wohl auch nicht. So räumt er immerhin ein, dass bei ,,Integrations- und Sprachkursen für die ganze Familie, mehr Unterrichtsangeboten in den Muttersprachen, islamischem Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern“ Nachholbedarf besteht. Im Klartext: Noch mehr Aufwand, noch mehr Geld, noch mehr Geduld und Nachsicht.

Was danach kommen soll, sagt Wulff nicht. Welche Kosten schon entstanden sind und noch entstehen werden, ist keiner Erwähnung wert – die materiellen Kosten nicht, die politischen Kosten schon gar nicht. Dass 72 Prozent der türkischen Zuwanderer zwischen 20 und 64 Jahren keinen Berufsabschluss haben, dass in Deutschland 31 Prozent der ,,Migranten“ arbeitslos sind und dass ,,in wenigen Jahren“ der Anteil der Zugewanderten bei den unter 40-Jährigen in vielen deutschen Großstädten bei 50 Prozent liegen wird – für den Bundespräsidenten kein Thema. Die Kosten – kein Thema. Ohnehin sind die Sozialkosten inzwischen auf über 50 Prozent des Bundeshaushalts gestiegen – kein Wunder, wenn allein 40 Prozent der Hartz-IV-Empfänger einen ,,Migrationshintergrund“ haben. Macht ja nichts. Wir leben schon lange auf Pump. Dann werden eben die deutschen Rentner, die über 30 oder 40 Jahre gearbeitet haben, ihren Gürtel noch enger schnallen, die Gesundheitsleistungen eingeschränkt und die Straßen holpriger und unsicherer werden müssen.

,,Unser Sozialstaat ist kein Selbstbedienungsladen ohne Gegenleistungsverpflichtung“, sagt Herr Wulff. Andere haben das auch schon gesagt. Seit wie viel Jahren eigentlich schon? Wir Bürger haben aufmerksam zugehört. Wir wollten wissen, wie es nun weitergehen soll mit dem vereinigten Deutschland. Wissen wir es jetzt?

Bei der Integrationspolitik geht es für den Bundespräsidenten nach der Devise ,,Weiter so. Sprich: noch mehr Zuwanderer, noch mehr Geld, noch mehr Spannungen im Lande. Und ganz gewiss noch mehr schöne Politikerworte. Von Sarrazin, Ulfkotte und Millionen Bürgern haben sie offenbar nichts dazugelernt!

Überall spart der Staat und muss es auch – doch die Kosten der Zuwanderung bleiben tabu. Sind es 20 Milliarden Euro jährlich oder 30? Die Bundesregierung weiß es tatsächlich selbst nicht. Das heißt nun Politik. Ist das noch deutsche Politik?

Es ist die Welt unseres Präsidenten. Seine Welt. Und wo bleibt unsere Welt? Unsere Perspektiven und die der kommenden Generationen? Kein Wort dazu vom Bundespräsidenten. Halt, doch. ,,Wir gehen mit Mut und Zuversicht nach vorne“ ist einer seiner Schlusssätze und das soll Hoffnung geben?!    

Lutz Radtke, Bad König

 

 

Lieber weniger als multikulti

Zu: „Böhmer: Mehr Katholiken!“ (Nr. 39)

Diese allgemeine Befürchtung des Aussterbens der Deutschen teile ich nicht. Ich sehe überhaupt kein Problem, wenn im künftigen Deutschland sagen wir nur noch 40 Millionen Deutsche leben. Es gibt auch heute bereits sehr viele Länder, die bei größerer Fläche wesentlich weniger Einwohner haben und sehr gut damit zurechtkommen.

Dies hat auch enorme Vorteile, so ist vielleicht der Stau morgens zur Arbeit nur halb so lang, das Schwimmbecken am Sommer-wochenende leerer, die Wartezeit an den Skiliften kürzer, die Natur unberührter, die Grundstücke billiger, die Arbeitslosen weniger … Insgesamt ein Gewinn an Lebensqualität!

Die Probleme, die durch weniger Einwohner auftauchen, zum Beispiel bei der Rentenfinanzierung, kann man durchaus lösen, indem man das Umlageverfahren langsam beendet und umstellt auf ein Verfahren, bei dem jeder Arbeitnehmer seine Rente selbst anspart (so wie bei den heutigen Selbständigen). Die Anfänge sind ja bereits gemacht (Riesterrente).

Was ich aber sehr wohl fürchte, ist, wenn versucht wird, eine Einwohnerzahl von 80 Millionen zu halten, und man dafür weiter kulturfremde Zuwanderer holt. 

Auf keinen Fall wünschen wir uns für unsere Kinder und Enkel ein Multikultideutschland mit 50 Prozent Zuwanderern und bürgerkriegsähnlichen Zuständen, nein danke!         

Norbert Wottke, Neuss

 

 

Grund für Hitler

Zu: „Die dreifache Feier“ (Nr. 40)

Der 3. Oktober war nicht nur der Feiertag zur deutschen Einheit. An diesem Tag wurde auch die letzte Rate der Reparationen nach dem Versailler Diktat gezahlt – nach 92 Jahren! Früher waren viele der Meinung, diese maßlose Knebelung der deutschen Wirtschaftskraft habe mit dazu beigetragen, dass 1933 so viele die NSDAP gewählt haben, denn Hitler hatte versprochen, diese Zahlungen einstellen zu wollen, was dann geschehen ist.            

Wolfgang Lehmann, Rimbach

 

 

Günstig fliegen auf Kosten der Steuerzahler

Zu: „Böses Erwachen in Schönefeld“ (Nr. 35)

Ja, Herr Fourier, natürlich wollen Sie und fast alle anderen Fluggäste möglichst zum Nulltarif fliegen und die enormen Kosten auf den Steuerzahler abwälzen. Wie viel Kosten verursacht im Schnitt wohl ein Passagier tatsächlich für einen Flughafen? Bei innerdeutschen, inner-EU oder internationalen Fernstrecken? Unter 30 Euro ist doch wohl gar nichts zu machen, und wenn die riesigen Infrastrukturinvestitionen amortisiert und Subventionen vermieden werden sollen – hinzu kommen noch die Personalkosten für Sicherheit, Transport, Technik.

Es ist nicht einzusehen, wieso Sie, Herr Fourier, und andere meinen, dass Flugpassagieren (und auch Luftfahrtgesellschaften, besonders Billigfliegern) vom Steuerzahler Geld auch noch zugesteckt werden soll, weil sie die Luft durch Lärm und Abgase verpesten und oft auch noch Geld exportieren, das heißt im Ausland ausgeben.

Gut, wenn Schönefeld die Passagiere nicht fast zum Nulltarif abfertigen will und das sonst bei Konkurrenzflughäfen übliche Runtersubventionieren hier unterbleibt.

Wer fliegen kann und will, kann auch seinen Kostenanteil an den Flughafen bezahlen. Das ist doch nur gerecht und angemessen. Jammern ist da einfach nicht angebracht.            

Reinhard Ulmar, Hann. Münden

 

 

Antideutsche Tradition der Grünen zeigt sich hier

Zu: „Nationalgesellschaft durchbrechen“ (Nr. 38)

Hier wird das Ende Deutschlands beziehungsweise des Nationalstaats, so wie wir ihn kennen, eingeleitet und bezeichnenderweise macht die CDU mit. Es wird höchste Zeit für eine rechtskonservative Alternative, bevor es zu spät ist!

Der linke Selbsthass, welcher sich in bester antideutscher Tradition der Grünen insbesondere gegen die eigenen Landsleute richtet und gegen all diejenigen, die in der Gesellschaft erfolgreicher sind als sie selbst, kommt hier überdeutlich als Rache an der Mehrheitsgesellschaft zum Vorschein, die überfremdet und damit aufgelöst („durchbrochen“) werden soll. Diese moralisch vollkommen verwahrlosten Menschen wollen uns in eine zutiefst fragmentierte, instabile Gesellschaft überführen, die nur ganz oberflächlich auf gemeinsamen, austauschbaren Belanglosigkeiten beruht. Das besonders Perfide an den linken Utopien und gesellschaftlichen, sozialen Experimenten ist, dass sie gegen die Natur des Menschen gerichtet sind und jeweils auf direktem Wege in die Barbarei führen.

Das Experiment Kommunismus hat selbst, wenn man konservative Schätzungen zugrunde legt, 100 Millionen Menschenleben gefordert. Wie viele Opfer wird wohl das menschenverachtende Experiment „Multikulturalismus“ und „Überwindung des Nationalstaats“ kosten?

Roland Wolf, Köln

 

 

Wir müssen Sarrazin helfen

Zu: „Erbärmlich“ (Nr. 35)

Dem Artikel von Herrn Heckel stimme ich ganz zu. Aber: Was mir hier fehlt, sind weiterführende Maßnahmen. Wie kann ich Herrn Sarrazin unterstützen? Ich denke, er wird jetzt bei dem Druck jede Unterstützung brauchen können. Wir sollten ihn nicht alleine lassen. Was kann man gegen diese Pappnasenelite und Pappnasenpolitker unternehmen, um in diesem unseren Lande wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen? Hier müssen Wege aufgezeigt werden, sonst kommt Sarrazin in die „Schweigespirale“. Das wäre für das deutsche Volk tödlich. 

Manfred, Groß Bad Marienberg

 

 

Stuttgart 21 ist bei der heutigen Finanzlage viel zu teuer

Zu: „Akzent gegen Schwarz-Grün“ (Nr. 38)

Offen gestanden ist mir nicht ganz klar, was an der Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke und am sturen Festhalten von „Stuttgart 21“ konservativ sein soll.

Bei den AKWs ist bislang weltweit die endgültige Lagerung des entstehenden Mülls (einschließlich der Anlagen als solchen) nicht geklärt. Hier wird künftigen Generationen auf eine Zeitspanne von Tausenden von Jahren ein böses Erbe hinterlassen. Jedem, auch dem Verfasser des Kommentars, sei geraten, sich einmal mit dieser Frage zu beschäftigen. Man stelle sich nur vor, das alte Rom oder das klassische Griechenland hätten sich einer solchen Technologie bedient. Was wüssten wir denn heute noch davon, da wir selbst wichtige Ereignisse der damaligen Zeit entweder nicht oder nur bruchstück-haft kennen?

Zu „Stuttgart 21“ ist zu sagen, dass unabhängig von allen anderen Dingen („Schwaben-Connection“) das Projekt in einer Zeit beschlossen wurde, wo solche Dinge sozusagen zum Alltag gehörten und Geld keine allzu große Rolle spielte. Ein Beispiel ist hier in Rheinland-Pfalz die gigantische Moselquerung oder die zwischen Mainz und Bingen zu errichtende Rheinbrücke. Inzwischen, bei schwindenden finanziellen Möglichkeiten und der Überlegung, ob wegen vielleicht 20-minütiger kürzerer Bahnfahrt ein solches Projekt noch zu verantworten ist, kann man sich ernsthaft nicht mehr auf einstige Planungen und Beschlüsse herausreden: Ein neuer Sachverhalt erfordert neue Lösungen. Alles andere hat etwas mit Sturheit und Ignoranz zu tun.

Müssten die Verantwortlichen für die Mehrkosten allein aufkommen, redete kein Mensch mehr von diesem unsinnigen Projekt, aber so kann man ja den Steuerzahler belasten oder demnächst wieder einmal die Preise erhöhen.

Und genau hier zeigt sich auch die Persönlichkeit von Frau Merkel: Als ehemalige Mitläuferin in einem diktatorischen System, dessen Zusammenbruch sie ja dieser Tage wieder einmal bestritten hat, zeichnet sie vor allem Sturheit und Ignoranz aus. Man lese nur das „FAZ“-Interview vom 18. September, dann weiß man, wessen Geist da weht.

Gerade ein Konservativer kann solchen Spielchen indes gar nichts abgewinnen und wünschte sich mehr Orientierung an überzeitlichen und überparteilichen Werten sowie vor allem den Erhalt unserer Lebensräume und nicht immer mehr Beton. Man sollte überdies in einem Land mit abnehmender Bevölkerung auch einmal an die Folgekosten denken und nicht einfach in den Tag hinein planen. Aber das gehört hier offenbar zu den „Richtlinien“ der Politik.          

Carl Günter Koch, Mainz

 

 

Erika Steinbach soll Partei gründen

Zu: „Staatsaffäre“ (Nr. 36)

Dank PAZ sind wir Leser nicht nur umfassend informiert bis hin zur Lesermeinung zum Thema und darüber hinaus, sondern auch die eigene Phantasie wird angeregt zur politischen Situation in „diesem Lande“ bis zur Frage der politischen Führung. Aus einer Quelle, und nicht nur aus dieser, kommt die Frage „Wie groß wäre eine Partei der Unzufriedenen?“. Es erscheinen Anteilzahlen von bis zu 25 Prozent. Mag sein. Es wird verständlicherweise danach gefragt, welche Persönlichkeiten denn hierzulande zur Verfügung stünden, um die x Prozent zu erzielen. Unter anderem taucht der Name „Merz“ wieder auf, wie von mir vor einigen Jahren in der PAZ vorgeschlagen, völlig zu Recht. Herr Sarrazin selbst steht wohl nicht zur Verfügung, er wäre auch, obwohl großartiger und mutiger Polit-Denker, in einer Parteiführung nicht am richtigen Platz. Partei-Wahlen sind Persönlichkeitswahlen, deshalb schaue man sich in der PAZ um. Eine Persönlichkeit fällt jetzt als solche besonders angenehm auf. Sie wissen schon, die BdV-Präsidentin. Einen Vergleich mit ihrer Parteichefin kann sie wohl nicht nur standhalten, sondern ... na, was meinen Sie denn? Ich meine, es ist höchste Zeit, die schwebenden Fragen nicht einschlafen zu lassen, sondern konsequent zur Lösung zu bringen. Der Ruck im Lande, ausgelöst von Herrn Sarrazin, darf nicht verpuffen. Wie wär’s, Frau Steinbach? Sie dürfen sich nicht zur Ruhe setzen!         

Günter Hagner, München

 

 

Die zwei Gesichter des Wladyslaw Bartoszewski

Zu: „Steinbach rudert zurück“ (Nr. 38)

Da höre ich doch von einem Ausländer eine inhaltsschwere Rede – inzwischen als „Weimarer Rede“ apostrophiert –, in der es um den respektvollen Umgang der Politiker untereinander bei der Lösung von Problemen geht. Das Ganze wurde vorgetragen in einer hervorragend beherrschten deutschen Sprache. Da ich den Anfang der Rede nicht gehört hatte, erfuhr ich erst am Ende, dass es sich bei dem Redner um den ehemaligen polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski handelte.

Meine Hochachtung vor diesem Mann erhielt jedoch einen Däm-pfer. Hatte der Wolf seinen Schafspelz abgelegt? Derselbe Barto-szewski, der sich in dem Weimarer Vortrag auf gute Umgangsformen und stilvolles Verhalten eingelassen hatte, schlug verbal auf einmal wild um sich, drosch auf eine Abgeordnete des Deutschen Bundestages ein, in einer Gossensprache, herabwürdigend und niederträchtig. Die Entscheidung darüber, ob er sich damit für eine weitere Inanspruchnahme seines Postens als Bindeglied zwischen der Bundesrepublik und Polen disqualifiziert hat, überlasse ich ihm. Es würde dem Bartoszewski Nr. 2 allerdings gut anstehen, sich für seine Verunglimpfungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zu entschuldigen. Danach möchte ich gern wieder, ohne versucht zu sein, mein Bild von Bartoszewski auf andere polnische Politiker zu übertragen, an seine, wenn auch beschädigte Integrität glauben und ihm meine Bewunderung nicht versagen.               

Wolfgang Kollbau, Merzhausen


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