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30.10.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-10 vom 30. Oktober 2010

In Kürze

Gedenken an Theodor Fontane

In der ehemaligen Kapelle des Friedhofs der Französischen Gemeinde zu Berlin wurde jetzt eine Fontane-Gedenkstätte feierlich eröffnet. Theodor Fontane gilt heute als großer europäischer Schriftsteller der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der mit Werken wie „Effi Briest“ Weltliteratur schrieb. Besondere Aufmerksamkeit finden die Berliner Gesellschaftsromane, die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, aber auch die Briefe und die späte Lyrik. Die Gedenkstätte zeigt eine Dauerausstellung zu Leben und Werk Fontanes. Auf sechs Säulen geben zahlreiche Abbildungen, erläuternde Texte und Zitate des Schriftstellers Informationen über seine hugenottische Herkunft, seine Kindheit und Jugend in Neuruppin, Swinemünde und Berlin, Fontanes berufliche Stationen als Apotheker, als Journalist im Dienste Preußens und als Theaterkritiker. Die inhaltliche Gestaltung ist in Kooperation mit der Französischen Kirche zu Berlin und dem Stadtmuseum Berlin entstanden. Letzteres verfügt über einen Teil des Nachlasses Theodor Fontanes und damit über wertvolles und informatives Wissen, das in die Dauerausstellung einfließen konnte. Die Gedenkstätte wurde vom Ausstellungsdesigner Andreas Neumann konzipiert und die ehemalige Kapelle von der Garten- und Landschaftsarchitektin, Azemina Bruch, restauriert.

Fontane wurde am 24. September 1898 auf dem Friedhof der französisch-reformierten Gemeinde zu Grabe getragen. Im Jahre 1945 wurden die beiden Grabsteine Theodor und Emilie Fontanes durch einen Granatentreffer so stark beschädigt, dass das Französische Konsistorium diese durch einen gemeinsamen Stein aus schwedischem Granit ersetzte. Von 1961 bis 1989 befand sich der Friedhof im Sperrgebiet der geteilten Stadt und konnte nur eingeschränkt mit Passierschein betreten werden.

Zusätzlich gingen durch den Bau der Grenzanlage und teilweise bereits vorher eine Reihe von architektonisch und historisch bedeutsamen Grabstätten verloren. Nach dem Fall der Mauer wurde die stark verwitterte Grabstätte auf Initiative des Theodor-Fontane-Archivs und der Theodor Fontane Gesellschaft in einen würdigen Zustand versetzt.

Die Gedenkstätte in der Liesenstraße 7 ist nun im Rahmen der Rekonstruktion der gesamten Friedhofsanlage unter der Bauherrenverantwortung der Französischen Kirche zu Berlin entstanden und montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 15 Uhr und nach Absprache zugänglich. PAZ


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