24.04.2024

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06.11.10 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-10 vom 06. November 2010

Aus den Heimatkreisen

FISCHHAUSEN

Kreisvertreter: Wolfgang Sopha, Geschäftsstelle: Fahltskamp 30, 25421 Pinneberg, Telefon (04101) 22037 (Di. und Mi., 9 bis 12 Uhr, Do. 14 bis 17 Uhr), Postfach 17 32, 25407 Pinneberg, E-Mail: Geschaeftsstelle@kreis-fischhausen.de

Lewe Landslied – nun ist bereits das zweite Heimattreffen unserer Kreisgemeinschaft Fischhausen in Pinneberg ohne unser Museum, aber dennoch fröhlich und harmonisch zu Ende gegangen. Zum Ablauf des Kreistreffens: Am Freitag gegen Abend fand die Kranzniederlegung am Gedenkstein im Drosteipark bei herbstlichem Nieselregen durch unseren Vorsitzenden Wolfgang Sopha und dem Zweiten Vorsitzenden Klaus Lunau statt. Wie jedes Jahr begleitete Herr Gerhard Weiter auf seiner Trompete diese Gedenkminuten. Danach traf man sich zum gemütlichen Abend und Austausch im VfL-Heim, zu dem sich neben den schon angereisten Delegierten auch unser neuer Landrat Oliver Stolz und unser Kreispräsident Burkhard E. Tiemann gesellten. Am Sonnabend wurden die Räumlichkeiten im Hotel Cap Polonio für die Besucher um 9.30 Uhr geöffnet. Etwas später fand die Ortsvertretersitzung im VfL-Heim statt. Es wäre erfreulich gewesen, wenn sich eine größere Anzahl der Ortsvertreter beteiligt hätte. Deshalb sind alle Ortsvertreter bereits jetzt herzlich eingeladen, im kommenden Jahr gemeinsam mit allen Samländern die Wiedereröffnung unseres Museums gebührend zu feiern.

Zu unserem Kreistreffen hatte Wilhelm Tuschewitzki die Puppen in der Samlandtracht, die seine verstorbene liebe Ehefrau Hertha Tuschewitzi in liebevoller Handarbeit hergestellt hatte, ausgestellt. Daneben gab es schöne und große Bernsteine zu bewundern und zu kaufen. Ergänzt wurde dieses Angebot mit den traditionellen Arbeiten (Web- und Malarbeiten) aus der Heimat, die jedes Sammlerherz höher schlagen ließen, von dem Ehepaar Feilscher, die dem Freundeskreis zur Erhaltung des Ostpreußischen Kulturgutes angehören. Nachdem unser Vorsitzender, Herr Sopha, alle Anwesenden begrüßt und damit die Veranstaltung eröffnet hatte, entführte Klaus Lunau „seine Cranzer“, um sie und weitere interessierte Besucher mit einem Video aus der Heimat über die neuesten Ereignisse in der alten Heimat zu informieren und zu unterhalten. Als dann noch Wolfgang Sopha einen herrlichen Herbststrauß für die Asylgewährung unseres ausgelagerten Museumsbüros an Sabine Lüchau, die stellvertretende Kreispräsidentin von Pinneberg, überreichte, dankte sie es ihm mit einem überraschten und glücklichen Lächeln. Am Nachmittag konnte man an einer Lesung von Karl Willamowius teilnehmen. Dieser las aus seinem Buch „Johann Gottlieb Willamov“ vor und lockte damit viele Zuhörer an. 

Unsere Familienforscherin Heidrun Meller stand allen Fragenden wieder für einen Gedankenaustausch zur Verfügung. Es ist erstaunlich, wie das Bedürfnis der Menschen wächst, mehr über ihre Familienwurzeln zu erfahren. Danach  gab es genügend Zeit für ortsübergreifende Gespräche. Man rückte zusammen und kam sich näher. Der gemütliche Abend wurde mit einem gemeinsamen Essen beschlossen, an dem sich der gesamte Vorstand und viele Gäste beteiligten. Der „harte Kern“ – typisch ostpreußisch –  wurde von den sehr aufmerksamen Mitarbeitern des Hauses  um 23 Uhr „hinaus gefegt“. Am Sonntag wurden die Gäste im großen Saal des Cap Polonios musikalisch mit „Ännchen von Tarau“ eingestimmt und die Feierstunde zum „Tag der Heimat“ konnte um 11 Uhr mit dem gemeinsam gesungenen Schleswig-Holstein-Lied beginnen. Die Grußworte von Herrn Sopha richteten sich an unsere Ehrengäste, den Kreispräsidenten  und Schirmherr Burckhard E. Tiemann, seinen Stellvertreter Dietrich Anders, an Frau Christa Wiebe, die den Schleswig- Holsteinischen Heimatbund präsentierte und an das Ehepaar Kascha für den Verein Cranz / Selenogradsk. Danach überraschte unser Vorsitzender seinen Stellvertreter, Herrn Klaus Lunau, mit der Überreichung der silbernen Ehrennadel für sein Engagement zur Verständigung mit der heutigen russischen Bevölkerung in Ostpreußen. Vom Kreis Pinneberg wurde ihm dann vom Kreispräsidenten Burckhartd E. Tiemann die Ehrennadel für seine Verdienste für die Partnerschaft der beiden Städte Cranz / Selenogradsk  und Pinneberg verliehen. Klaus Lunau war ob so viel Ehrung sichtlich gerührt. 

Die Festrede hielt in diesem Jahr Herr Tiemann, der Kreispräsident von Pinneberg. Mit seiner Ansprache über „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ hat er alle Anwesenden tief berührt und aufgezeigt, wie wichtig dieses Thema ist und wie sehr wir noch daran arbeiten müssen, wirklich innerlich „anzukommen“. Seine Festrede werden wir im nächsten Heimatbrief abdrucken, um sie allen Lesern zugänglich zu machen. Im nächsten Jahr wird unser Museum mit Unterstützung der Kreisverwaltung von Pinneberg und unserem Landrat, Herrn Oliver Stolz, für alle wieder geöffnet sein und in neuem Glanze erstrahlen. Zugleich werden wir die 60-jährige Partnerschaft mit Pinneberg zu feiern haben und freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch. Damit es ein erfolgreiches Fest wird, wünschen wir uns eine rege Teilnahme. Jeder ist herzlich willkommen, auch Freunde und Verwandte. Und wenn auch die Anreise beschwerlich sein sollte, schließen Sie sich mit anderen zusammen. Gemeinsam reist es sich im Alter leichter, ob mit Bus, Auto oder Bahn. Also liebe Samländer, freuen wir uns auf die Wiedereröffnung unseres Museums und auf ein Wiedersehen am 3. Wochenende im September 2011. (Vom Freitag, dem 16. bis Sonntag, dem 18. September!) Bleiben Sie bis dahin gesund und munter! 

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt.   Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Treffen der ehemaligen Königin Luise-Oberschule für Mädchen – Mitte Oktober fand wieder ein Treffen der Gemeinschaft Königin Luise-Oberschule für Mädchen zu Königsberg in Münster statt. Während 1995 noch 185 Teilnehmer dazu angereist kamen, konnten wir diesmal nur rund 30 Teilnehmer verzeichnen. Altersbeschwerden und Krankheiten machen sich zunehmend bemerkbar. Aber trotz dieser Probleme nahmen viele die weite Anreise auf sich, und das sogar manche im Alter von knapp 90. Jahren – sogar mit über 90. Jahren. Der kleine Teilnehmerkreis wurde aber nicht als nachteilig empfunden. Die Atmosphäre war sogar besonders gut, so kamen die persönlichen Kontakte noch mehr zum Tragen. Am Freitagabend sahen wir den neuen DVD-Film „Sommer 1942 in Ostpreußen“, der wegen seiner Darstellung vom alten Königsberg, der Kurischen Nehrung und der Samlandküste liebe Erinnerungen wieder wach werden ließ. Am Sonnabendvormittag – nach der Begrüßung durch die Schulsprecherin Brunhild Roschanski und der Totenehrung, folgte das Hauptreferat von Roschanski über das Leben und Wirken der Königin Luise – anlässlich deren 200. Todestages. Untermalt wurden die Beiträge, auch am Nachmittag, mit hervorragender Musik auf Klavier und Geige, durch unsere beiden Mitschülerinnen Ingeborg und Brigitte Robiller-Roloff. Sie spielten Werke von Bach, Schubert und Mozart, die die Herzen der Anwesenden sehr erfreuten. Nach dem Mittag-essen (Königsberger Klopse), der Mittagspause und dem Kaffeetrinken zeigte unsere Mitschülerin Leonore Bellotti, geb. Fink, einen hochinteressanten Diavortrag: „Königsberg und Umgebung im Sommer 2010“, der mit sehr viel Beifall aufgenommen wurde. Dann gab es einen kurzen Film über das Schultreffen 2008 in Münster, den der Sohn von Elsa Braband, verheiratete Pichler, Dr. Rüdiger Pichler, hergestellt hatte. Anschließend gab es den Kassen- und Kassenprüfungsbericht, Heiteres aus Ostpreußen, vorgetragen von Ruth Lesch und Brunhild Roschanski sowie Zukunftsperspektiven unserer Schulgemeinschaft. In zwei Jahren soll wieder ein Treffen stattfinden, dann aber nur im inoffiziellen Rahmen. Das Interesse an Schultreffen ist noch immer erstaunlich groß. Nach den Schlussworten von Roschanski, dem Schlusslied und der Ehrung der Mitwirkenden fand ein gemütliches Beisammensein im Restaurant des Hotels statt. Am Sonntagmorgen fuhren wir mit dem Bus nach Schloss Cappenberg, dem Alterssitz von Freiherr vom Stein, den Königin Luise sehr unterstützt hatte, die preußischen Sozialreformen 1808 in Königsberg zu verabschieden. Hildegard Laws und Hanna Köster bedankten sich im Namen der Schulgemeinschaft herzlich bei Brunhild Roschanski für das gelungene Schultreffen, worüber sie sich sehr freute. Dann hieß es Abschied nehmen in der Hoffnung – sich in zwei Jahren wiederzusehen.

 

LÖTZEN

Kreisvertreter: Dieter Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg. Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003, Fax: (040) 60890478, E-Mail: avus.eichler@ freenet.de

Erhard Kawlath, 85. Geburtstag – Am 3. November beging Erhard Kawlath seinen 85. Geburtstag. Auf über fünf Jahrzehnte des beständigen und intensiven Einsatzes für die Aufgaben der Kreisgemeinschaft Lötzen und für seine Heimat Masuren kann der Jubilar zurückblicken. Ganz gewiss wird er, der im August dieses Jahres aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Kreisvertreters, das er 18 Jahre innehatte, in etwas jüngere Hände legen musste, nicht aufhören, mit innerer Anteilnahme die Entwicklungen in der Kreisgemeinschaft wie auch in Stadt und Kreis Lötzen zu verfolgen. Er hat viel bewirkt, viel geleistet und in vielen Bereichen Gutes erreicht oder angestoßen. Unvergessen werden z. B. bei den Mitgliedern des Deutschen Vereins in Lötzen und Hilfsbedürftigen im Kreis seine 14 vorweihnachtlichen Versorgungsfahrten bleiben, die er zwischen 1994 und 2007 leistete. Im Jahr 2003 verlieh ihm die Stadt Lötzen (Gizycko) die Ehrenbürgerschaft. Von anderen ihm zuteil gewordenen Ehrungen sei hervorgehoben die Verleihung der Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Januar 2010. Erhard Kawlath, der seit 1954 Mitglied der Kreisgemeinschaft Lötzen ist, wurde auf dem im August in Neumünster stattgefundenen Heimatkreistreffen die Ehrenmitgliedschaft in der Kreisgemeinschaft beurkundet. Wer Erhard Kawlath kennt, weiß, dass er in seinen Worten wie in seinem Handeln stets Klarheit und Geradlinigkeit praktizierte. Seine Erfahrung und sein Rat werden weiterhin gebraucht und gefragt. Ihm und seiner Frau Nora gelten viele gute Wünsche für bestmögliche Gesundheit und für viel Kraft zur Bewältigung der in diesem Jahr eingetretenen Schicksalsschläge.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Ulrich Depkat, Gartenstraße 21, 26180 Rastede, Tel.: (04402) 695727, Geschäftsstelle: Tel.: (0431) 77723 Postfach 241, 09002 Chemnitz, E-Mail: tilsit.stadt@web.de

Drittes Deutsch-Russisches Forum – Das dritte Deutsch-Russische Forum fand auch bei den russischen Bürgern in Tilsit großes Interesse. Die Pressesprecherin der Tilsiter  russischen Stadtverwaltung, Natalja Schumowitsch veröffentlichte im offiziellen städtischen Internetportal eine Verlautbarung, die hier auszugsweise wiedergegeben werden soll. Am 16. Oktober fand in Gumbinnen (Gusew) das Deutsch-Russische Forum „Zukunft braucht Vergangenheit“ statt Es wird alljährlich von der Landsmannschaft Ostpreußen veranstaltet. Teilnehmer der Konferenz waren Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen, darunter der Stadtgemeinschaft Tilsit, Mitarbeiter von Archiven, Museen und gesellschaftlichen Organisationen. Einladungen zur Mitarbeit bei dem Forum waren auch an unsere Stadt ergangen. Auf dem Forum wurde die Bewahrung des historischen Erbes sowie der Archiv- und Museumsarbeit erörtert. Eines der Ergebnisse war die Unterzeichnung eines Vertrages über die Zusammenarbeit zwischen dem Museum „Friedländer Tor“ und der Landsmannschaft Ostpreußen. Am Sonntag, dem 17. Oktober weilten der Erste Vorsitzende Ulrich Depkat und der Zweite Vorsitzende Hans Dzieran von der Stadtgemeinschaft Tilsit in Sowetsk. Zum Programm gehörte eine Arbeitsberatung, die Besichtigung des Stadtgeschichtlichen Museums und ein Besuch auf dem Waldfriedhof. An der Arbeitsberatung nahmen Vertreter der Stadtverwaltung und Mitglieder der russischen Gesellschaft „Tilsit“ teil. Der Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Viktor Istschenko informierte die Anwesenden über Ergebnisse bei der Erhaltung des historischen Erbes und über die Mitarbeit in grenzübergreifenden Projekten, die auf die Erhaltung von Kulturdenkmälern und die Entwicklung des internationalen Tourismus gerichtet sind. Bei dem Treffen wurden gemeinsame Aufgaben für das kommende Jahr abgesteckt und der Blick auf das nächste Deutsch-Russische Forum 2011 gerichtet.


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