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13.11.10 / Beginn der Westexpansion

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-10 vom 13. November 2010

Beginn der Westexpansion

Mit der Zerstreuung und Westwanderung der Uiguren war die Herrschaft der Turkvölker in der zentralasiatischen Steppe noch nicht beendet, denn die Kirgisen, die nun dort ein Großreich aufbauten, gehörten genauso zu dieser Völkergruppe wie ihre göktürkischen und uigurischen Vorgänger.

Der Machtbereich der Kirgisen umfasste die Gebiete zwischen Lena, Irtysch, Baikalsee und Tianshan. Doch dieses Reich war mit knapp 200000 Quadratkilometern viel kleiner als das der Göktürken und Uiguren, und Chinas Tang-Kaiser waren nicht bereit, dem kirgisischen Adel chinesische Titel zu verleihen.

Im Jahre 924 überrannte ein mongolisches Volk, die Kitan des Apaoka Khan, das Kirgisenreich und drängten die Kirgisen auf ihre Stammlande am Jenissej zurück. Der Wanderung eines großen Teils der Uiguren ins Tarimbecken folgte also der Verlust der zentralasiatischen Steppe durch die Turk an die Mongolen. Die große Westverschiebung des Zentrums der Turkvölker Richtung Europa hatte begonnen.

Im Gegensatz zu den Oghusen, zu denen die Uiguren gehören, blieben die Kirgisen überwiegend in Zentralasien. Dort besitzen sie seit dem Zerfall der Sowjetunion einen eigenen Staat, die Kirgisische Republik. In ihm leben heute 3,6 der insgesamt gut vier Millionen Kirgisen.          M.R.


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