© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-10 vom 13. November 2010

Lesung von Arno Surminski

Der Schriftsteller Arno Surminski liest im Ostpreußischen Landesmuseum aus seinem neuen Roman „Winter Fünfundvierzig: Oder die Frauen von Palmnicken“. – Als 21-Jähriger diente Hans Broders im Kriegswinter 1945 bei der Wachmannschaft, die einen der Todesmärsche von KZ-Gefangenen an die Ostseeküste begleitete. Sein Leben lang hat er über die Ereignisse geschwiegen, nun versucht sein Sohn herauszufinden, was geschehen ist, und die ihn bedrängenden Fragen zu beantworten.

Der bewegende Ostpreußen-Roman schildert das Schicksal von sechs Frauen, die nur eines wollen: überleben. Der Leidensweg von vier jüdischen Mädchen, der in den Todesmarsch nach Palmnicken mündet, bildet den Mittelpunkt dieses erschütternden Zeitpanoramas.

Arno Surminski fragt nach der Schuld und dem Schweigen der Täter und verwebt geschickt und berührend Fiktion und Tatsachen. Die Tragödie um die Frauen von Palmnicken war jahrzehntelang vergessen und verdrängt. Das Buch setzt den Opfern ein Denkmal der Erinnerung. Die Lesung findet am 17. November, 19.30 Uhr, im Ostpreußischen Landesmuseum, Ritterstraße 10, Lüneburg, statt. Eintritt 6 / 4 Euro. PAZ