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20.11.10 / Neue Fragen zur AA-Studie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-10 vom 20. November 2010

Neue Fragen zur AA-Studie

Der Streit um die Vergangenheit des Auswärtigen Amtes in der NS-Zeit geht weiter. Die Reisekostenabrechung des AA-Diplomaten Franz Rademacher mit der Zweckbestimmung „Liquidation von Juden“ hatten große Medien als sensationellen Fund verkauft. Nun stellte sich heraus, dass die „FAZ“ schon im Jahre 1952 in großer Aufmachung berichtet hatte, dass maßgeblich wegen dieser Abrechung der einstige Leiter des „Judenreferates“ im AA, Rademacher, zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden sei. Auch die Einschätzung des Marburger Historikers Eckart Conze, das AA sei im Dritten Reich eine „verbrecherische Organisation“ gewesen, stößt auf Widerspruch. Nicht nur die evidente Frage, warum die alliierten Siegermächte keinen entsprechenden Vorwurf erhoben hatten, stellt sich hier. Der US-Historiker Christopher R. Browning, ein ausgewiesener Experte für das AA in der NS-Zeit, meinte, dieser Begriff sei „nicht sehr hilfreich“ und weiter: „Das Auswärtige Amt verhielt sich komplizenhaft, war aber sicherlich nicht in gleichem Maße wie die SS an der Endlösung beteiligt.“ In der „FAZ“ läuft unterdessen ein Streit zwischen Feuilleton und Politikredaktion um  die Conze-Studie.             PAZ


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