23.04.2024

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20.11.10 / Silberzehner wird »schlechter«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-10 vom 20. November 2010

Silberzehner wird »schlechter«

Eigentlich wollte die Bundesbank am 11. und 25. November die beiden letzten Zehn-Euro-Gedenkmünzen dieses Jahres herausgeben. Stattdessen wurden beide Auflagen eilig Ende Oktober auf einmal an die Banken ausgeliefert. Grund für die Hast: Der Silberwert der Münzen lag bereits deutlich über neun Euro. Laut Gesetz darf die Bundesbank aber keine Gedenkmünzen herausgeben, deren Metallwert über dem Nennwert liegt. Die Eile war berechtigt: Schon wenige Tage später stieg der Silberwert der Münzen auf über 11,30 Euro.

In Reaktion auf den gestiegenen Silberpreis wird ab kommendem Jahr der Edelmetallgehalt der Zehner deutlich reduziert. Bislang bestanden die 18 Gramm schweren Münzen aus 925er Silber, enthielten also 16,65 Gramm Feinsilber. Ab 2011 sinkt das Gewicht auf 16 Gramm, zudem wird das Silber „schlechter“, es handelt sich dann (wie übrigens schon bei allen DM-Silbermünzen bis 1997) um 625er. Damit enthalten die neuen Prägungen genau zehn Gramm Feinsilber, was derzeit etwa einem Metallwert von etwa 6,30 Euro entspricht.

1979, im Zuge der damaligen Silberpreisexplosion, hatte die Bundesbank übrigens schon einmal das gleiche Problem: Damals war das Metall der Fünf-Mark-Sonderprägung plötzlich 6,30 DM wert. Danach verlegte sich die Notenbank auf die Ausgabe gewöhnlicher Kupfer-Nickel-Gedenkmünzen, die aber wenig Anklang fanden, bis schließlich ab 1987 wieder in Silber, nun zum Nennwert von zehn Mark, geprägt wurde. Schon 1975 verschwanden übrigens die alten, silberhaltigen Fünf-DM-Münzen aus dem Verkehr. Sie enthielten sieben Gramm Feinsilber, die heute schon 4,40 Euro wert sind.           H.H.

 

Zeitzeugen

Robert Zoellick – Der 1953 im US-Staat Illinois geborene Politikwissenschaftler ist seit 2007 Chef der Weltbank. Als Mitglied der „Trilateralen Kommission“ und des „Council on Foreign Relations“ sowie viermaliger Teilnehmer der „Bilderberg-Konferenz“ gilt er als exzellent vernetzt. Zoellick, dessen Vorfahren vermutlich aus Rostock stammen, hat mit seinen Vorschlägen für einen neuen Goldstandard Aufsehen erregt.

Barack Obama – Der 49-jährige US-Präsident versprach, dass die USA unter seiner Regierung weniger ruppig auf ihre Weltmachtrolle pochen würden als unter Vorgänger Bush. In Seoul musste er nun erleben, wie es sich anfühlt, nicht mehr der Repräsentant der unumschränkten „einzigen Weltmacht“ zu sein. Vor allem China und Deutschland zeigten ihm unerwartet heftig Grenzen auf.

Hu Jintao – Es war schon eine Überraschung: Das US-Magazin „Forbes“ krönte den chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao zum „mächtigsten Mann der Welt“. Ein Titel, der im Jahr zuvor noch US-Präsident Obama zugesprochen worden war. Der 1942 geborene Hu (dies ist der Nachname) ist seit 2004 Führer von Staat, Partei und Armee der Volksrepublik China. In der Frage von Handel und Devisenkursen zeigt er kaum Kompromissbereitschaft.

Angela Merkel – Die deutsche Kanzlerin amerikahörig? In der Auseinandersetzung mit US-Forderungen nach einer „Deckelung“ der deutschen Exporte hielt Merkel mit aller Härte dagegen, auch wenn sie die besonders scharfen Töne ihren Ministern für Wirtschaft und Finanzen überließ. Der G20-Gipfel wird ihr insgesamt als Erfolg angerechnet.

Luis Inácio Lula da Silva – Für den brasilianischen Präsidenten war es der letzte große Auftritt auf internationaler Bühne, am 1. Januar geht seine zweite Amtszeit zu Ende, eine weitere verwehrt die Verfassung. Brasilien ist in den vergangenen Jahren zum bedeutenden Akteur der Weltwirtschaft geworden. Jetzt fürchtet das Land, das von der Finanzkrise kaum getroffen wurde, eine rapide Aufwertung seiner Währung, was den Export erschweren würde.


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