26.04.2024

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20.11.10 / »In meiner Heimat ...« / Kalenderbuch für 2011

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-10 vom 20. November 2010

»In meiner Heimat ...«
Kalenderbuch für 2011

„In meiner Stadt im Norden stehn sieben Brücken, grau und greis, an ihre morschen Pfähle treibt dumpf und schüttern jetzt das Eis“, schreibt Agnes Miegel in ihrem Gedicht „Heimweh“ über ihre Vaterstadt Königsberg. Es entstand, als sich die junge Dichterin in England aufhielt und sich nach ihrer Heimat Ostpreußen zurücksehnte. Wie die Erinnerungen der großen Dichterin so wandern auch die Gedanken vieler anderer Menschen immer wieder nach Ostpreußen, dorthin, wo sie eine glückliche Kindheit und Jugend verbracht haben. Wehmütige Gedanken sind es oft, da die Tage voller Frohsinn, Hoffnung und Zuversicht längst vergangen sind. Längst vergangen sind die Zeiten, da man in der Geborgenheit der Familie, in der vertrauten Heimat lebte. Um so lieber wird mancher Geschichten hören oder lesen wollen, die sich gerade mit dieser Zeit befassen. Zu finden sind solche Geschichten in der neuen Ausgabe des Jahreskalenders „Der Redliche Ostpreuße.“

Auch für 2011 hat die Herausgeberin Heiteres und Besinnliches, Unterhaltendes und Wissenswertes zusammengetragen. Da erzählt Ernst Wiechert, wie sehr ihn die Landschaft geprägt hat, während Hermann Sudermann sich an ein ganz schreckliches Kindheitserlebnis erinnert, als er noch im wahrsten Sinne des Wortes ein „Lausebengel“ war. Annemarie in der Au und Eva Maria Sirowatka plachandern von Männern auf Freiersfüßen, Ruth Geede berichtet von einer unvergesslichen Weihnachtsfeier. Ernsthafter geht es zu, wenn von den Männern im Hafen erzählt wird oder vom Vogelfang auf der Kurischen Nehrung.

Auch diese Ausgabe des „Redlichen Ostpreußen“ zeichnet wieder ein buntes Bild des Landes und seiner Menschen und erinnert an große Leistungen Einzelner, an die reiche Geschichte des Ordenslandes, aber auch an das einfache Leben seiner Menschen. In über 700 Jahren deutscher Geschichte haben sie dem Land ihren Stempel aufgedrückt. Das bunte Völkergemisch, das hereinströmte, wie die aus Salzburg vertriebenen Protestanten, die Hugenotten aus Frankreich, Kolonisten aus Holland und aus Schottland, Kaufleute aus England und aus Schweden, Handwerker und Siedler aus den verschiedensten deutschen Gegenden – sie alle bewahrten ihr Eigenleben und wuchsen dennoch im Lauf der Geschichte zusammen zu einem besonderen Menschenschlag. Die Geschichten und Vertellchens entführen den Leser auf eine Reise durch die Jahrhunderte und lassen ein Bild vor seinem geistigen Auge erstehen, das von einem unverwechselbaren Land und seinen Menschen kündet. Von einem Land, das in den Herzen seiner Kinder unzerstörbar bleibt, das aber auch junge Menschen mehr und mehr in seinen Bann zieht.        Helga Beck

Silke Osman (Hrsg.): „Der Redliche Ostpreuße – Ein Kalenderbuch für 2011“. Rautenberg im Verlagshaus Würzburg, Würzburg 2010, 128 Seiten mit sw-Abb., brosch., 9,95 Euro


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