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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-10 vom 27. November 2010
Der Fluch Dass die Russisch-Orthodoxe Kirche (ROK) die ihr von den Kommunisten geraubten Kirchen zurückerhalten soll, ist löblich. Dass die ROK nun allerdings Ansprüche auf die alten Gotteshäuser Nord-Ostpreußens erhebt, die meist evangelischen Gemeinden entwunden wurden, das ist aberwitzig. Stellt sich die ROK damit nicht selbst auf die Stufe jener roten Enteigner, die in der Sowjetunion ihre Kirchen stürmten? Die ROK weiß um diesen peinlichen Makel, doch wichtiger ist ihr, Ansprüchen deutscherseits vorzubeugen. Denn tritt das Rückgabegesetz erst in Kraft, dann könnten sich auch vertriebene Deutsche darauf berufen, fürchtet man. Deshalb sollen die Gebäude in einer Nacht- und Nebelaktion in die Hände der ROK gelangen. Die Ereignisse zeigen, wie schwer die Erbschaft von Unrecht und Vertreibung selbst der heutigen Generation noch immer auf die Füße fällt. Der Fluch der bösen Tat will einfach nicht vergehen. Andererseits zeugen die Proteste in Königsberg davon, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung dort innerlich längst im Denken europäischer Rechtsstaatlichkeit verwurzelt ist. Das stimmt zuversichtlich. |
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