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04.12.10 / Höhepunkt: Chor des Königsberger Doms / Delegation des deutsch-russischen Forums der LO war nach Europaabgeordneten erste Besuchergruppe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-10 vom 04. Dezember 2010

Höhepunkt: Chor des Königsberger Doms
Delegation des deutsch-russischen Forums der LO war nach Europaabgeordneten erste Besuchergruppe

Im Rahmen des deutsch-russischen Forums in Gumbinnen führte eine Exkursion die deutschen Teilnehmer in die Hauptstadt Königsberg. Auf dem Programm standen neben der Besichtigung des Museums Friedländer Tor und dem Fort V erst kürzlich begonnene Projekte, die auch für regelmäßige Königsberg-Besucher von Interesse waren.

Ins Museum Friedländer Tor hatte Direktorin Swetlana Sokolowa eingeladen. Nach der Multimedia-Vorführung „Spaziergang durch das alte Königsberg“ konnten die Gäste in den Ausstellungsräumen Graphiken des gebürtigen Königsbergers Hans Reichert ansehen.

Fort Friedrichsburg ist eines der Projekte, dessen Restaurierung im kommenden Jahr abgeschlossen werden soll. 2007 ist das Fort in das Eigentum des Ozeanmuseums übergegangen. Seitdem sind umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten im Gange. Das Äußere kann sich bereits sehen lassen: Helle Ziegelsteine kontrastieren mit den dunklen Originalsteinen und zeugen vom Ausmaß der Zerstörung. Lediglich das Relief des Preußenadlers über dem Hauptportal muss noch bearbeitet werden. Im Inneren soll ein Museum entstehen.

Zu einem Ausflug nach Königsberg gehört obligatorisch der Besuch des Doms. Dort erwartete die Gruppe der Dombaumeister Igor Odinzow, um persönlich die Domführung zu übernehmen. Normalerweise steht Besuchern lediglich das Kant-Museum mit der Wallenrodt-Bibliothek offen, während das Kirchenschiff nur für Konzerte geöffnet wird. Odinzow zeigte mit Stolz, wie weit das Innere des Gotteshauses dank großzügiger Spenden unter anderem aus der Bundesrepublik Deutschland und Europa seit Anfang der 1990er Jahre wieder hergestellt werden konnte. Im Hauptschiff stachen neben den Buntglasfenstern besonders die beiden Orgeln hervor. Hinter meterhohen Schutzfolien lag der Chorraum verborgen. Hier werden die fast gänzlich zerstörten Grabgedenkplatten nach historischen Aufnahmen originalgetreu wiederhergestellt. Die LO-Delegation war die erste Gruppe, die nach einer Delegation des Europaabgeordneten Martin Schulz diese Arbeiten zu sehen bekam. Als weiteren Höhepunkt hatte Odinzow Dom-Organist Artjom Chatschaturow einbestellt. Der überwältigende Klang der beiden miteinander kombinierten Orgeln erzeugte bei den Zuhörern Gänsehautgefühl.

Anschließend fuhr die Gruppe zum Fort V, wo Anatolij Walujew, Vize-Direktor des Gebietsmuseums, wartete, um zur Geschichte der Befestigungsanlage vorzutragen. Auf dem Rückweg nach Gumbinnen machte die Gruppe bei der Kirche Heiligenwalde halt. Bärbel Beutner vom Verein zur Erhaltung der Kirche berichtete von den Erfolgen der Arbeit russischer und deutscher Mitstreiter. Manuela Rosenthal-Kappi


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