19.04.2024

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04.12.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-10 vom 04. Dezember 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Türkische Oma im Visier

Berlin – Noch bis zum 7. Januar 2011 ist es möglich, unter www.bundestag.de eine Petition zu unterzeichnen, die fordert, dass bilaterale Abkommen zur Sozialen Sicherheit den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz zu berück­sichtigen. Konkret geht es um die seit 1964 geltende Vereinbarung zwischen Deutschland und der Türkei, dass in Deutschland lebende Türken kostenlos ihre in ihrer Heimat lebenden Angehörigen mitversichern können. Um wie viele Fälle und welche Summen es sich hierbei handelt, war vom Petitionsausschuss nicht zu erfahren. Bel

 

Superweib und Supermama?

Köln – Das Rheingold-Institut hat im Auftrag des Babynahrungsherstellers „Milupa“ versucht, das Rätsel zu lösen, warum so wenig Kinder geboren werden. Die Studie „Kinderkriegen in Deutschland“, für die tiefenpsychologische Interviews geführt wurden, sieht einen Grund im Perfektionsdrang der Frauen. Hinzukommen die Furcht, den Job zu verlieren, in Hartz IV abzurutschen und die Angst, der Partner könnte gehen. Bel

 

Spurenloser Nachfolger

Leicht wird es der neue Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, nicht in seinem neuen Amt haben. Noch im Mai sangen Mitarbeiter des Kirchenamtes bei einem Gottesdienst: „Wir wollen Margot Käßmann als Bischöfin zurück. Sie ist doch für uns alle ein lang ersehntes Glück.“ Nun wählte die Synode den bisherigen Berliner Generalsuperintendenten als Nachfolger der mit knapp drei Millionen Mitgliedern größten evangelischen Landeskirche in Deutschland.

Von dem Schatten seiner populären Vorgängerin will sich Meister nicht beeindrucken lassen. Als Mitarbeiter in Rundfunkredaktionen und als Sprecher des „Wortes zum Sonntag“ ist er einer breiteren Öffentlichkeit bereits bekannt. Der 1962 geborene und verheiratete Vater von drei Kindern ist begeisterter Großstädter und Fan des Hamburger SV. Das will er auch bleiben. Man könnte dieses Statement mutig nennen, weil sein neuer Amtssitz in Sichtweite des Stadions von Hannover 96 liegt und auch viele Landgemeinden zu seinem neuen Sprengel gehören.

In diesem Bereich ist Meister bisher unerfahren, da er nach seinem Vikariat nie als Gemeinde­pfarrer gearbeitet hat, sondern nur in überregionalen Stellen und als Kirchenfunktionär tätig war. Theologisch ist von Meister nahezu nichts bekannt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern in Hannover hat er keine wissenschaftlichen Arbeiten publiziert oder einen Doktortitel erworben. Als Propst in Lübeck und Regionalbischof in Berlin betonte er, sich nicht mit dem „Gewohnheitsatheismus“ abfinden zu wollen. Doch der mehrheitlich atheistisch geprägten Hauptstadt kehrt er nun (nach nur gut zwei Jahren) schon den Rücken und hinterlässt dort keine nennenswerten Spuren. Hinrich E. Bues

 

Die „Wirtschaftswoche“ (on­line) fasst die fatalistische Vorgehensweise der europäischen Regierungen in der Euro-Krise sarkastisch zusammen:

„Die europäischen Politiker sind sich mit jeder weiteren Krisensitzung einiger denn je, dass es keinen Weg zurück gibt. Das Einzige, was ihnen bleibt, darauf beharren sie alle, ist die Flucht nach vorn: Der Euro hat keine Zukunft und Europa keine Chance – also nutze sie!“

 

Im „Focus“ (29. November) bekennt sich der einstige Euro-Befürworter Hans-Olaf Henkel „schuldig“. Würde die Euro-Zone nicht in zwei, eine nördliche Hart- und eine südliche Weichwährungszone zerlegt, drohe Europa der dauerhafte Niedergang, so der Ex-BDI-Chef:

„Heute sehe ich meinen Einsatz für den Euro als größte Fehleinschätzung meiner beruflichen Laufbahn. Für die Deutschen hat sich die Gemeinschaftswährung bereits als schwerer Nachteil erwiesen – sie haben es nur noch nicht gemerkt. Schulden, die andere verursachten, müssen mit deutschem Steuergeld beglichen werden.“


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