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11.12.10 / Grüne frohlocken / Kauf von EnBW birgt ideologische Risiken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-10 vom 11. Dezember 2010

Grüne frohlocken
Kauf von EnBW birgt ideologische Risiken

Der Coup des wegen des Bauprojektes Stuttgart 21 umstrittenen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) sorgte für Überraschung und viel Beifall: Vorausschauend hatte er dafür gesorgt, dass die landeseigene Holding Neckpari der Electricité de France (EDF) ihren 45-prozentigen Anteil an dem deutschen Stromkonzern EnBW abkaufte, bevor die vom deutschen Strommarkt frustrierten Franzosen ihre Anteils an fremde Investoren veräußerten.

Dass die Franzosen den Verkauf für 2011 planten, war kein Geheimnis, zu oft hatten sie sich darüber geärgert, dass sie sich aufgrund des anderen gleichgroßen Eigentümers, der schwäbischen Kommunen, in ihren Entscheidungen gehemmt waren. Zudem hatte EDF-Chef Henri Proglio oft betont, dass er die Angst der Deutschen vor Atomkraft und die staatlichen Regularien nicht nachvollziehen könne und daher dem deutschen Strommarkt keine große Zukunft gebe. Dies sieht auch der deutsche Stromkonzern Eon so, der derzeit plant, sich vom deutschen Markt zugunsten eines Engagements in Asien zurückzuziehen.

In diesen Strommarkt ist nun das Land Baden-Württemberg mit 4,7 Milliarden Euro für 41,50 Euro pro Aktie (statt 36 Euro, wie an der Börse gehandelt) eingestiegen, nachdem es 1999 seine Anteile direkt an EDF verkauft hatte. Interessanterweise erhält Mappus das größte Lob von der SPD, den Grünen und Green-peace. Letztere jubelten gar, dass Mappus EnBW von den „atompolitischen Fesseln“ Frankreichs befreit habe und nun zum „Vorreiter einer Energierevolution“ werden könne.

Genau davon träumt wohl auch der Spitzenkandidat der Grünen, Winfried Kretschmann, der aufgrund guter Umfragewerte hofft, nach der Landtagswahl im März Ministerpräsident von Baden-Württemberg zu werden. Zwar plant Mappus, die EnBW-Anteile irgendwann wieder breit gestreut zu verkaufen, doch bis März wird er das kaum tun. Somit steht EnBW nun in Gefahr, ab März bei einem Wahlsieg der Grünen diesen in die Hände zu fallen.   Bel


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