24.04.2024

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11.12.10 / Teure Euro-Bonds

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-10 vom 11. Dezember 2010

Teure Euro-Bonds
von Hans Heckel

Entscheidend für die Schuldenlast, ob im Falle von Privatpersonen, Firmen oder ganzen Staaten, ist nicht die absolute Höhe der Verbindlichkeiten, sondern die Zinslast. Unter ihr drohen etliche Euro-Länder zusammenzubrechen. Die Zinsen steigen, wenn die Gläubiger Zweifel hegen, ob der Schuldner seine Kredite auch zurückzahlen kann.

Da klingt der Vorschlag von Euro-Zonen-Chef Jean-Claude Juncker doch vernünftig: Wenn alle Euro-Staaten ihre Kreditwürdigkeit in eine einzige Waagschale würfen, dann verflögen die Zweifel schon und auch Griechenland und Co. kämen wieder an Geld zu erträglichen Zinsen. Das Zauberwort heißt „Euro-Bonds“, Anleihen, für die alle Euro-Staaten gemeinsam geradestehen.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die Bonität hinter den Euro-Bonds entspräche nämlich nur dem Querschnitt aller Mitgliedsstaaten. Die läge weit unter der Deutschlands, was die Kreditaufnahme für die Bundesrepublik um etliche Milliarden verteuern würde.

Zudem wäre es nur ein weiterer Schritt auf dem falschen Weg, der uns in die Krise geführt hat: Abermals könnten einige Länder auf Kosten von Stabilität, welche andere Staaten aufzubringen haben, Schulden machen. Genau dies hat den Scheinboom an der EU-Peripherie erst möglich gemacht und die Blasen produziert. Die Euro-Bonds wären noch ein weiterer Schritt in die „Transferunion“, in der vor allem Deutschland zu zahlen hätte, um die Leichtfüßigkeit anderer zu finanzieren.


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