20.04.2024

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18.12.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-10 vom 18. Dezember 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Bundeswehr im Elsass stationiert

Berlin / Paris – Erstmals ist jetzt eine Einheit der Bundeswehr fest im Elsass stationiert. Das Jägerbataillon 291 mit 600 Soldaten teilt sich mit der 2. französischen Panzerbrigade eine Kaserne bei Straßburg. Die Einheit zählt zur 5500 Mann starken, 1989 gegründeten Deutsch-Französischen Brigade. Beobachter werten die Stationierung als „historisch“. Sie zeige, wie weit sich das Verhältnis der Länder vom Misstrauen der Kriege entfernt habe. H.H.

 

WM 2022:  Deutsch wie VW

Doha – Als das Emirat Katar den Zuschlag für die Fußball-WM 2022 erhielt, jubelten auch etliche Deutsche. Wie aus keinem anderen Land sind deutsche Firmen an der WM-Ausrichtung beteiligt: Konzeption der Bewerbung, Bau von Stadien, Hotels, Flughäfen oder Schienennetz – überall dominierten deutsche Unternehmen, lobt der „Focus“. Katar setze ganz auf die hervorragenden Erfahrungen von 2006. Die WM sei „deutsch wie ein VW“. H.H.

 

Konstruktiver Provokateur

Frech und eitel, schillernd und klug ist dieser Liberale, ein Paradiesvogel, aber von der intelligenten Sorte“, charakterisierte durchaus treffend die „Frankfurter Rundschau“ den vielleicht bekanntesten freidemokratischen Landespolitiker Wolfgang Kubicki. Der Tausendsassa passt in keine Schublade, und es ist nicht leicht zu erkennen, was dieser Mann in der letzten Konsequenz eigentlich politisch will. Er wird gemeinhin dem linksliberalen Flügel seiner Partei zugerechnet. Angesichts seiner jetzigen FDP-Kritik könnte man meinen, dass er ein Wes­terwelle-Gegner sei. Aber das wäre zu kurz gesprungen, denn nicht zuletzt er war es, der den jetzigen FDP-Vorsitzenden auf Kosten von dessen Vorgängers Wolfgang Gerhardt nach vorne gepuscht hat.

Weniger unklar als sein politischer Standpunkt ist Kubickis Neigung zur ätzenden, aber konstruktiven Provokation. Der Mann, der sich selber einmal die „Ausstrahlung eines Kühlschranks“ attestiert hat, ist den meisten Berufspolitikern intellektuell weit überlegen und lässt es sie spüren. Das führt nicht nur zur Erheiterung der Öffentlichkeit, sondern bringt Partei und Staat nicht selten auch inhaltlich weiter.

Opportunistische Rücksichtnahme auf Parteifreunde hat er nicht nötig. Das große Geld verdient er außerhalb der Politik. Wenn Kubicki einen Posten in der aktuellen Carstensen-Regierung mit der Begründung ablehnt, dass er sich dies finanziell nicht leisten könne, dann muss das nicht nur eine Ausrede sein, um sich der Kabinettsdisziplin zu entziehen. Der Staranwalt hat in den vielfältigsten Geschäften seine Finger drin, was ihn 1993 schon einmal Partei- und Fraktionsvorsitz der schleswig-holsteinischen Freidemokraten gekostet hat. Im Gegensatz zu seinem Freund Jürgen Möllemann gelang ihm jedoch das Comeback. M.R.


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