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25.12.10 / Durchs Höllenfeuer zu neuer Blüte / Die Spuren der im Hauptgestüt Altefeld erfolgreichen Stutenfamilie "Donauwelle" führen nach Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-10 vom 25. Dezember 2010

Durchs Höllenfeuer zu neuer Blüte
Die Spuren der im Hauptgestüt Altefeld erfolgreichen Stutenfamilie "Donauwelle" führen nach Ostpreußen

Die Wurzeln der 1938 auf dem Hauptgestüt Trakehnen geborenen "Donna" vom Hengst "Cancara" liegen auch im Morgenland. Über "Cancaras" Vater "Magpie" und dem Muttervater "Nana Sahib" kam hochprozentiges Edelblut nach Trakehnen. Auch "Donnas" Mutter, die ebenfalls schimmelfarbige Araberstute "Dongola", stand hoch im Blut.

Der bedeutende Trakehnerzüchter Curt Krebs, dessen Schimmelhof in Klein Darkehmen im ostpreußischen Kreis Angerapp schon damals zu den bedeutenden Gestüten zählte, kaufte "Donna" 1941 von der Preußischen Gestütsverwaltung und gliederte sie in seine so erfolgreiche Zucht ein. Doch dieser Einsatz sollte nicht lange dauern, denn im Winter 1944/45 erwies sich "Donna" als immer belastbares Reitpferd während des gesamten Trecks von Ostpreußen nach Mecklenburg. Später erwies sie sich in Westdeutschland als eine der ganz großen in der Zucht. Ihre Töchter "Donauwelle", "Donau" und "Domglocke" schufen eine breite Zuchtbasis und eine wertvolle Stutenfamilie, die heute zu den bewährtesten in der Trakehnerzucht zählt.

Über "Donaus" Tochter "Donau-fürstin" führt der Weg zum Klosterhof Medingen, wo mit großem Erfolg Trakehnerzucht betrieben wird. Mehr als 20 gekörte Hengste in der weltweiten Zucht sind ein beeindruckendes Beispiele für das mütterliche Erbe der Trakehnerstute "Donna".

Edles Blut fließt daher auch in dem Altefelder Stuten-Dreigestirn "Donauwelle III", "Ravenna" und "Florencia". Ausgehend von der 1938 geborenen  "Donna" - sie starb 1961 an Altersschwäche - hat ihr züchterisches Vermächtnis durch "Donaufürstin" mit 1992 geborene Tochter "Donauwelle III" von "Herzzauber" auf den Höhen des Ringgaus in Altefeld etabliert. Im Besitz von Manfred Graf, wurde die von Eugen Wahler aus Medingen gezogene Trakehnerstute "Donauwelle III" 1999 vor hei-

mischer Kulisse als Bundesstutensiegerin des Zuchtverbands für deutsche Pferde (ZfDP) gekürt. In ihrem Sog feierte ihr dunkelbraunes Stutfohlen "Ravenna" von "Fidertanz" zur gleichen Zeit ihren ersten Erfolg. Sie wurde von der Jury zum Bundessiegerfohlen auserkoren.

Drei Generationen mit mindestens zwei Bundestiteln: Ein in der Pferdezucht recht seltenes Ereignis, so dass auf Gestüt Altefeld, dem letzten in Deutschland erbauten (1913) Hauptgestüt der "Preußische Gestütsverwaltung", zum Jahresende berechtigte Freude aufkommt. Besitzer Manfred Graf sieht sich in seiner Zucht-Philosophie von Tradition gepaart mit Fortschritt bestätigt. Diesmal sind es aber nicht die viel gerühmten und prämierten Deck-hengste von Altefeld, sondern die Stuten, die dem Vorzeigeunternehmen in Sachen Pferdezucht neuen Glanz verleihen.

"Altefeld hat seine baulichen Wurzeln in Trakehnen, dem 1731 bis 1944 bestehenden Hauptgestüt Preußens, und seine züchterischen Wurzeln liegen in der Vollblutzucht", verweist Manfred Graf auf die von ihm stets aufs Neue interpretiert Traditionspflege. "Mit der Geschichte beider Rassen ist Altefeld eng verknüpft als eines der ersten Trakehner Gestüte nach der Vertreibung und als langjährige Heimat des bedeutenden Vollblutgestüts Waldfried."     EB


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