18.04.2024

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25.12.10 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-10 vom 25. Dezember 2010

Aus den Heimatkreisen

KÖNIGSBERG LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (02161) 895677, Fax (02161) 87724. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Telefon (0571) 46297, Mi., Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Schiffs- und Busreise nach Königsberg vom 26. Juli bis 4. August 2011 - Eine zehntägige Reise geht von Duisburg über Bochum, Hannover Richtung Kiel. Von Kiel mit dem Schiff nach Memel und bleiben drei Nächte in Nidden mit Stadtbesichtigung in Memel und Ausflüge auf der Kurischen Nehrung. Am Sonnabend, 30. Juli, fahren wir dann nach Königsberg, und weiter nach Gumbinnen, Tilsit, Waldau, Palmnicken und Rauschen. Am 3. August geht es dann Richtung Deutschland mit Zwischenübernachtung im Hotel Panorama (Stettin). Am 4. August abends ist man wieder in Duisburg. Weitere Informationen und Anmeldungen bei Willi Skulimma, Aakerfährstraße 59, 47058 Duisburg, Telefon (0203) 335746.

 

PREUSSISCH EYLAU

www.preussisch-eylau.de. Kreisvertreter: Rüdiger Herzberg, Brandenburger Straße 11 a, 37412 Herzberg, Tel. (05521) 998792, Fax (05521) 999611, E-Mail: r.b.herzberg@t-online.de; Kartei, Buchversand und Preußisch Eylauer Heimatmuseum im Kreishaus Verden (Aller): Manfred Klein, Breslauer Str. 101, 25421 Pinneberg, Tel. (04101) 200989, Fax (04101) 511938,  E-Mail: manfred.klein.rositten@malle-tech.de.

Meine lieben Landsleute - Das Jahr 2010 nähert  sich dem Ende. Zahlreiche mit unserem Heimatkreis verbundene Aktivitäten fanden sowohl hüben wie drüben statt und führten über Grenzen hinweg zu besserem Verstehen und zu Freundschaften.  Ich danke allen Landsleuten für die Treue zur Heimat, welche  durch Schrift und Tat, aber auch durch die Teilnahme an unserem Kreistreffen bezeugt worden ist. Solange diese Treue lebt, die uns auch über Entfernungen hinweg verbindet, wird unsere Heimat nicht in Vergessenheit geraten. Ihnen allen wünsche ich friedvolle Weih-nachten und ein behütetes                       Neues Jahr 2011. Mit heimatlichen Grüßen. Ihr Rüdiger Herzberg.

 

TILSIT-STADT

Stadtvertreter: (komm.) Hans Dzieran, Postfach 241, 09002 Chemnitz,E-Mail: srt.dzieran@t-online.de.

Realgymnasium/Oberschule für Jungen - Die SRT-Mitteilungen Nr. 57 sind dieser Tage an alle 220 Schulkameraden zum Versand gekommen. Sie enthalten Hinweise auf das nächste Schultreffen in Schwerin und auf das Deutschlandtreffen in Erfurt. Neben Erinnerungen an Oberstudiendirektor Dr. Pilch gibt es eine zusammenfassende Darstellung der Ereignisse in unserer Heimatstadt im Jahre 2010. Einige Sendungen sind als unzustellbar zurückgekommen. Um rechtzeitige Mitteilung von Anschriftenänderungen wird gebeten.

 

TREUBURG

Kreisvertreterin (komm.): Sigrid Offermann, Rathausstraße 24, 68519 Viernheim, Telefon (06204) 67818. Ansprechpartnerin in Ostpreußen: Hannelore Muraczewska, Wisniowa 1, PL 19-400 Olecko, Telefon (0048) 875 20-3180.

Wiedersehensfest und Kreistreffen auf dem Landgut Marczak in Giesen/Gize am 26. Juli 2010 - Dieses Hauptkreistreffen wird für die Treuburger ein großes Erlebnis bleiben. Denn zum ersten Male fand unser Treuburger Hauptkreistreffen in unserer Heimat statt. Am 26. Juli 2010 feierten über 300 Teilnehmer das Wiedersehensfest. Anlass war das 450-jährige Stadtjubiläum unserer geliebten Heimatstadt, gegründet 1560 mit dem Namen Marggrabowa, umbenannt 1928 in Treuburg; seit 1945 polnisch: Olecko. Es soll aber auch ein Beweis für die Versöhnung zwischen den früheren und den heutigen Bewohnern des Kreises sein. Grundlage für dieses Miteinander bilden die zwischen den Kreisgemeinschaften und den polnischen Verwaltungen aller Städte und Gemeinden in den Jahren 2002 bis 2006 geschlossenen Vereinbarungen über eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Diese Vereinbarungen betreffen im wesentlichen die Erhaltung der Kulturgüter aus der Zeit vor 1945, die Vertiefung des Wissens über die Geschichte der jeweiligen Gemeinde, die Pflege der deutschen Friedhöfe, die Unterstützung der Lebensweise der deutschen Volksgruppen und die weitere Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den früheren und den heutigen Bewohnern der Städte und Dörfer. Auf dem Landgut von Lech Marczak in Giesen/Schwentainen trafen wir uns um 15 Uhr nach einer Schiffstour auf den Masurischen Seen beziehungsweise einer Staken-Fahrt auf der Kruttinna. Der Kaffee duftete und der Kuchen war schon auf den Tischen auf der parkähnlichen großen Wiese serviert. Unter freiem Himmel feierten wir ein Open-Air-Wiedersehensfest.

Kreisvertreterin Irmgard Klink eröffnete das Treffen mit einem herzlichen Willkommensgruß an die geladenen Gäste und an alle Treuburger, die aus der ganzen Welt angereist waren. Die Rede der Kreisvertreterin Irmgard Klink im Wortlaut: "Sehr geehrte Damen und Herren der Kommune Olecko, herzlichen Dank für Ihr Kommen zu unserem Kreistreffen hier in Giesen. Sie haben uns alle in den letzten drei Tagen teilhaben lassen am 450. Stadtjubiläum dieser Stadt, die heute Olecko heißt.

Die Menschen, die bis 1945 hier lebten, haben sich in der Kreisgemeinschaft Treuburg organisiert. Als Vorstand unserer Kreisgemeinschaft übermittle ich Ihnen allen, der Stadtadministration sowie den Bürgerinnen und Bürgern zum Jubiläum herzliche Grüße und gute Wünsche. Lassen Sie mich zunächst ein wenig zurückblicken in die Geschichte der Stadt Treuburg (Olecko). Die Besiedlung und Kultivierung Ostpreußens erfolgte in Etappen, aber doch planmäßig. Treuburg (Olecko) liegt nahe an der Ostgrenze des ehemaligen Ordensstaates und ebenfalls an der des späteren Deutschen Reiches.

Die Stadt wurde relativ spät, im Jahre 1560, nach dem Kulmer Recht der Ordensritter von Herzog Albrecht gegründet. Die Stadt hieß bis 1928 Marggrabowa. Auch vorher war dort, wo sich die spätere Stadt Marggrabowa entwickelte, eine Ansiedlung. Vorläufer der Stadt war eine Zollstation; außerdem ist in Urkunden eine staatlichen Domäne zu finden, die zugleich Sitz eines Amthauptmannes war. Von 1616 bis 1752 war Marggrabowa Sitz des Hauptamtes Oletzko. Kreisstadt wurde Marggrabowa 1918 - und 1928 in Treuburg umbenannt. Marggrabowa entwickelte sich zunächst nur langsam. Mehrere Male wurde die Stadt im 17. Jahrhundert von Bränden und kriegerischer Zerstörung heimgesucht. 1708 hatte der Ort 970 Einwohner, 1710 - nach eineinhalb Jahren Pest - waren es nur noch 38. Allerdings war ein Teil der Menschen aus der Stadt geflüchtet und später wieder zurückgekehrt. Marggrabowa hatte schon seit 1692 eine Schützengilde. Im Jahre 1937 lebten 7200 Einwohner in dieser Stadt. Die heute "Olecko" genannte Stadt hatte in den ersten fast 400 Jahren bereits eine wechselnde Zugehörigkeit; sie gehörte zum Ordensland, später zu Preußen, dann zum Deutschen Reich und nun schon 65 Jahre zu Polen.

Nunmehr begehen wir den 450. Geburtstag Treuburgs (Olecko). Die Tatsache, dass Deutsche bei dieser Geburtstagsfeier dabei sind, zeigt, dass zwischen Polen und Deutschland nach den schrecklichen Jahrzehnten der Konfrontation im vorigen Jahrhundert nun wieder Normalität, ja graduell auch Freundschaft und Partnerschaft bestimmend sind. Und es zeigt darüber hinaus, dass Polen und die Polen das ihnen zugefallene preußische und deutsche Erbe auch unter Einbeziehung der früheren Bewohner achten wollen. Damit wird der deutsch-polnische Freundschafts- und Nachbarschaftsvertrag mit Leben erfüllt. Darüber hinaus fühlen wir uns alle als Europäer und sind seit 2005 auch Partner in der Europäischen Union. Polen und Deutsche sind gleichberechtigte Unionsbürger. Es gibt in der gesamten EU Niederlassungsfreiheit. Auch die Tatsache der Existenz der kleinen Deutschen Minderheit hier in Olecko, die sich zu ihren deutschen Wurzeln bekennen kann und eine gesicherte Existenz hat, ist eine überaus positive Entwicklung im deutsch-polnischen Verhältnis. Die über 300 angereisten Besucher und ich gratulieren zu dem Jubiläum der Stadt und bedanken uns für Ihre freundliche Einladung.

Unsere familiären Wurzeln liegen in Treuburg (Olecko) als Stadt und Land. Möge dieser Stadt eine gute Zukunft beschieden sein." Danach hieß uns der stellvertretende Bürgermeister Henryk Trznadel herzlich willkommen und richtete Grüße von Bürgermeister Waclaw Olszewski aus. Auch Hannelore Muraczewska, die Vorsitzende der deutschen Volksgruppe in Treuburg, begrüßte alle Besucher. Der nächste Sprecher war Jan Beresniewicz, der in gewohnter, liebenswerter Art auf die Historie Masurens hinwies und die gewohnte Kooperation in Kontinuität zusagte. Auch die stellvertretende Landrätin Maria Dzienisiewicz begrüßte uns herzlich und überbrachte Grüße von Landrat Dr. Ramotow-ski. Dr. Heinrich Matthée, Vorgänger der Kreisvertreterin, wurde im Publikum von Frau Klink entdeckt und ans Mikrophon gebeten. Sigrid Offermann, stellvertretende Kreisvertreterin, richtete ebenfalls herzliche Grüße an alle Anwesenden. Urte Ackenhusen kennt noch alte Geschichten, die sie in humorvoller masurischer Mundart vortrug. Ingrid Raven sang einige ostpreußische Lieder. Lech Marczak, unser Gastgeber und Hausherr, hielt einen Vortrag aus der Sicht der jetzigen Bewohner. Die Unterhaltungsmusik des Künstlers BernStein war sehr dezent und einfühlsam. Alte Heimatweisen erklangen in angenehmer Lautstärke. Zu später Stunde konnten wir noch Pfarrer Antoni Sawitzki und Pastor Daniel Banach begrüßen. Herzlichen Dank an alle, die zu diesem schönen Fest beigetragen haben.


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