26.04.2024

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01.01.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-10 vom 01. Januar 2011

Leserforum

Pionier aus Ostpreußen

Zu: Ostpreußische Persönlichkeiten

Im November wurde bei der Sendung "Wer wird Millionär" folgende Frage gestellt: "Wer war der erste Jugendherbergsvater? A: Schirrmann B: Reichskanzler C: Rundfunksprecher D: Zoodirektor?" Im Ausschlussverfahren tippte ich als Zuschauer auf "A"!

Ein Blick ins Lexikon gab folgende Zusatzinformation: "Schirrmann, Richard, deutscher Volksschullehrer, Gründer des Jugendherbergswesens, *15. Mai 1874 in Grünfeld, Ostpreußen, gestorben am 14. Dezember 1961 in Gräfenwiesbach, Hessen; erließ 1909 seinen ersten Aufruf  zur Gründung eines Jugend-Herbergswerks, gründete im selben Jahr in der Burg Altena die erste Jugendherberge der Welt; 1932 Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Jugendherbergen; setzte sich auch nach dem Zweite Weltkrieg für den Aufbau von Jugendherbergen ein." Dieses, wenn nicht schon bekannt, als Hinweis!

Joachim Albrecht, Wetzlar

 

 

Erst Berliner Schloss, dann Marienviertel?

Zu: "Der Startschuss ist gefallen" (Nr. 48)

Welch Glück für das Humboldtforum, dass der Bau der U-Bahnlinie 5 vom Brandenburger Tor zum Alexander Platz unter dem zukünftigen Schlossnachbau verläuft und die U-Bahnarbeiten aus Kosten- und bautechnischen Gründen mit der Fundamentierung des Schlosses ab 2012 gekoppelt werden. Damit ist der Baubeginn 2014 auch technisch gewährleistet.

Interessant ist, dass im Zuge der Schlossrekonstruktion der der Spree gegenüberliegende Bereich des städtisch unbefriedigenden Marx-Engels-Forums aus der DDR-Zeit in den Fokus der städtebaulichen Betrachtung gerät. Die derzeitig vom Stadtmuseum Berlin im Ephraim-Palais gezeigte Ausstellung "Berlins vergessene Mitte" verdeutlicht sehr anschaulich, dass hier das ehemalige Marienviertel, der Kern von Alt-Berlin zwischen Marienkirche und Rotem Rathaus, lag, welches ebenso wie das Hohenzollernschloss aus DDR-Willkür verschwinden musste, um Raum für eine sozialistische Stadtplanung zu schaffen. Das Planwerk Innenstadt der Stadtentwicklungsbehörde hat schon Ende der 90er Jahre die unbefriedigende Situation aufgezeigt und hier als Ziel zurückkehrendes städtisches Leben unter Berücksichtigung des alten Stadtgrundrisses formuliert.

Es ist zu wünschen, dass das zukünftige multifunktionale Humboldtforum mit seinen Ausstellungen der Weltkultur die ursprüngliche bauliche Fortsetzung im Marienviertel erhält, um der Berliner Mitte die stadtbildprägende Bedeutung zurückzugeben.

Bei den archäologischen Arbeiten in Berlin Mitte sind interessante Funde des alten Berlins - vom alten Rathaus, Schloss und ehemaligen Dominikanerkloster - gemacht worden, den als archäologische Zeitfenster in die späteren Bauten Berücksichtigung finden sollen. Eine Sensation war auch, bei den Ausgrabungen im alten Berlin in einem erhaltenen Kellerraum verloren geglaubte Exponate der Nazi-Ausstellung "Entartete Kunst" zu finden, die derzeit im Neuen Museum ausgestellt werden.

Joachim Moeller, Berlin

 

 

Deutsche Heloten

Zu: "Politiker gegen Schöngeister" (Nr. 46)

Anton Heinrich scheint in v. Guttenbergs Ä„ußerungen einen neu aufflammenden Patriotismus zu entdecken, so als begänne endlich einer der führenden deutschen Politiker, die dem Volk angediehene Charakterwäsche zu überwinden. Aber eine Beteiligung im Kampf gegen Piraten steht auf einem anderen Blatt als die Entsendung deutscher Soldaten an den Hindukusch. Beides sollte nicht in einen Topf geworfen werden. Die Deutschen sind zu Heloten geworden, und die einzigen Interessen, die sie in Afghanistan vertreten, sind amerikanische. Letzteres auch im Widerspruch zum Grundgesetz, welches den Einsatz der Armee nur im Angriffsfall erlaubt.         

Brigitte Bean-Keiffenheim, Frankfurt am Main

 

 

Kriegerdenkmäler in Osteuropa

Zu: Preußische Allgemeine Zeitung

Seit fast 20 Jahren bin ich - als Sohn eines 1936 geborenen Ostpreußen - regelmäßiger Leser des Ostpreußenblattes beziehungsweise der PAZ: als Schüler, Student, Doktorand, Referendar und nun Gymnasiallehrer. Die Themen, Stellungnahmen und auch die Buchbesprechungen historisch-politischer Bücher in Ihrer Zeitung haben mich stets angeregt und bereichert, nicht zuletzt bei meiner Dissertation über die Kriegerdenkmäler deutscher Minderheiten in Ostmitteleuropa.

Nicht erst die Auseinandersetzungen um die Entfernung des

sowjetischen Kriegerdenkmals in Reval (Tallinn) vor wenigen Jahren, die Diskussion über das Denkmal für die Toten der Bundeswehr in Berlin oder die Debatten über angemessenes Gedenken an Flucht und Vertreibung zeigen, wie sehr Kriegs-, Opfer- und Totengedenken ein Politikum, ein Stein des Anstoßes und zugleich eine Notwendigkeit für die Sinngebung einer Gemeinschaft sind. Dass dies auch vor nicht allzu fernen Jahren in unseren beziehungsweise uns nahen Breiten der Fall war, dass und wie Denkmäler in Konfliktgebieten Ausdruck und Mittel der Selbstbehauptung waren, zu Konflikten wie auch zur Integration beitrugen, hat meine Arbeit untersucht.

Diese Arbeit, deren Thematik meines Erachtens in den Interessensfokus der PAZ passen dürfte, liegt nun seit einigen Monaten in veröffentlichter Form vor: "Gefallen für Volk und Heimat - Kriegerdenkmäler Deutscher Minderheiten in Ostmitteleuropa während der Zwischenzeit", Böhlau

Dr. Bernhard Böttcher, Paderborn

 

 

Copernicus war Deutscher

Zu: "Der ,Leuchtturm‘" (Nr. 49)

Meine liebe Preußische Allgemeine Zeitung/Ostpreußenblatt, die uns sicher schon 50 Jahre begleitet. Bezüglich des Geschichtsbuches für Deutsche und Polen hoffe ich doch, dass Copernicus richtig dargestellt wird.

Der Astronom war nachweislich Deutscher und kein Pole! Nachzulesen ist das schon in Meyers Konversationslexikon von 1927. Sein Geburtsort Thorn gehörte zu Westpreußen.

Mein Geschichtslehrer E. J. Guttzeit, der nach dem Krieg als  Historiker und Heimatforscher tätig war, besuchte mit seiner Schulklasse mehrfach Frauenburg und niemand zweifelte daran, dass Copernikus dort vor dem Altar seine letzte Ruhe gefunden hatte.

Dass nun von den Polen eine DNA-Analyse hergestellt wurde, sehe ich eher als Störung der Totenruhe an. Ansonsten weiterhin kein Wochenende ohne die PAZ.

Gisela Haning, Friedrichshafen

 

 

Wer nicht flüchtete, wurde von Partisanen liquidiert

Zu: "Tote demontieren Mythos" (Nr. 47)

Das neue Massengrab in Slowenien mit über 2000 Toten kratzt in der Tat am Selbstbildnis der Partisanen, die jahrelang heroisiert wurden, sowohl in Jugoslawien als auch in Deutschland und Österreich, obwohl es doch erwiesenermaßen "eiskalte Killer" waren.

Liegen hier Soldaten der Gebirgsdivision "Prinz Eugen"? Das könnte in der Tat zutreffen. Bei Rann wurden sie entwaffnet, das heißt, sie wurden aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen und dann kämen sie alle in Kriegsgefangenschaft. Es waren Offiziere und Unteroffiziere aus dem Banat in Siebenbürgen. Sie wurden getäuscht und anschließend in eine Gebirgsschlucht in Rann hineingeschossen, wobei anzunehmen ist, dass viele von ihnen noch gar nicht tot waren. Darunter waren der Schwager meines Cousins, Josef Specht, Architekt, sein Neffe und Sohn meiner Taufpatin, Alfred Leinhardt, 20 Jahre alt, Student, der Vater meiner Freundin und viele viele andere, die den Krieg überlebt

hatten und dennoch sterben mussten, weil mitleidslose Partisanen keine Gnade kannten.

Die Partisanen wurden ja schon während des Krieges von den Behörden massiv unterstützt. Der deutschfreundliche Prinzregent Paul von Jugoslawien wurde 1941 von General Simovic gestürzt. Der Staatstreich wurde von England und USA unterstützt und durch Roosevelt ermutigt.

Jahrelang gedenken Partisanenverbände ihrer Toten und Mitkämpfer als "Helden" und sie werden noch immer als Freiheitskämpfer verehrt, wohlwissend, dass sie mit ihren Gegnern kein Pardon kannten.

Die Angehörigen, die im Herbst 1944 wider besseres Wissen nicht geflohen sind, wurden kollektiv bestraft, das heißt 12000 Zivilisten wurden gleich nach dem Einmarsch liquidiert, in Massengräbern verscharrt, Frauen und Mädchen wurden in die Ukraine zwangsverschleppt und die Alten, Kranken und Kinder in Lager gepfercht, wo sie großteils elend verhungert sind.

Es waren etwa 70000, die so ein grausames Ende fanden. Traurig auch, dass Ex-Bundespräsident Roman Herzog bei einem Besuch in Slowenien einen Kranz für die gefallenen Partisanen niederlegte, während für die Tausenden unschuldigen Opfer der Donauschwaben bis heute niemand einen Kranz niedergelegt oder sich auch vor diesen Opfern verbeugt hat.

Emmy Ströbl, Speyer


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