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22.01.11 / Besuch beim Papst / Bayern bekommt neuen Landesbischof

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

Besuch beim Papst
Bayern bekommt neuen Landesbischof

Am 24. Januar wird der Papst den evangelischen Landesbischof von Bayern, Johannes Friedrich, in Privataudienz empfangen. In dem halbstündigen Gespräch geht es um das Lutherjahr 2017 und auch die Frage, ob Rom den über Luther ausgesprochenen Bann aufheben wird. Der Landesbischof gab sich skeptisch: Die Aufhebung eines Bannes über einen Verstorbenen sei „kirchenrechtlich vielleicht nicht möglich“. Wie Fried-rich im Münchner Presseclub erklärte, wünscht er sich jedoch von Rom eine kritisch-konstruktive Würdigung von Luthers Schaffen.

Friedrich weiter: „In der EKD haben wir beschlossen: Wir wollen nicht nur Jubiläum feiern, sondern Themen der Reformation schon in den Jahren davor herausstellen. Ich persönlich wünsche mir – und diesen Wunsch teile ich auch mit dem Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider –, dass wir das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam mit der römisch-katholischen Kirche begehen.“

Friedrichs zwölfjährige Amtszeit endet im Herbst, er bleibt jedoch in wichtigen Gremien. Bereits am 4. April wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin gewählt, derzeit gibt es drei Kandidaten.

Übrigens könnte das Gespräch mit dem Papst am Montag trotz aller Harmoniesignale von Seiten Friedrichs in zumindest einem Punkt auch kontrovers werden. Auf ihrer Synode Anfang November hat die EKD ein neues Dienstrecht auf den Weg gebracht, das es homosexuellen Pfarrerinnen und Pfarrern leichter als bisher ermöglicht, mit ihrem gleichgeschlechtlichen Partner das Pfarrhaus zu beziehen – aus katholischer und orthodoxer Sicht ein Unding.

Kritiker monieren auch das Vorgehen von Bischof Friedrich in dieser Frage. In Bayern habe hier ein kleines Gremium, der Landeskirchenrat (LKR), im Juli auf einer Klausurtagung „still und leise“ Fakten geschaffen, die Landessynode habe diese dann Ende November nur noch „abnicken“ können, um einen Eklat zu vermeiden. Das Vorpreschen von LKR und Bischof in dieser Frage war rechtlich umstritten. Seit kurzem werden Kritiker der neuen Regelung in Bayern nach PAZ-Informationen mit durchaus unchristlichen Methoden unter Druck gesetzt (siehe Kommentar Seite 8).           N.M./K.B.


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